In der Politik wird derzeit verstärkt über Gewalt in Videospielen geredet. Während die einen sich strikt gegen ein Verbot aussprechen, fordern andere wiederum härtere Gesetze. Bundespräsident Horst Köhler hat sich beim Staatsakt für die Opfer von Winnenden ebenfalls dafür ausgesprochen.
Bundespräsident Horst Köhler hat beim Staatsakt zum Amoklauf von Winnenden härtere Bestimmungen für gewaltverherrlichende Spiele gefordert. Dieser Art von „Marktentwicklung“ müsse Einhalt geboten werden, so Köhler.
„Sagt uns nicht der gesunde Menschenverstand, dass ein Dauerkonsum schadet?“, so Köhler. Dass der Dauerkonsum einem labilen Menschen schaden könnte, wird bisher allerdings als nicht bestätigt angesehen. Auch auf politischer Ebene wird diese Diskussion kritisch betrachtet. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) nannte entsprechende Vorschläge dagegen populistisch.
NRW-Familienminister Armin Laschet (CDU) sowie Sebastian Edathy, SPD-Bundestagsvorsitzender im Innenausschuss, hatten sich erst kürzlich gegen eine übertriebene Killerspiel-Debatte ausgesprochen. Edathy plädierte dafür, "die vorherrschende Ratlosigkeit nicht durch Aktionismus zu übertünchen". Gleichzeitig wies er auf bereits geltende Verbote hin.
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