Brühl. Mit dem Kangoo Z.E. möchte der französische Autohersteller Renault gewerbliche Kunden für einen rein elektrisch angetriebenen Kleintransporter begeistern. Der fährt vergleichsweise preiswert. Allerdings kommt eine nutzungsabhängige Miete für den Akku noch dazu.
Renault sieht sich bei elektrobetriebenen Autos als Vorreiter. Mit dem Kangoo Z.E., dem "ersten E-Transporter in Großserie" (O-Ton Renault), soll gewerblichen Nutzern ein bezahlbares E-Mobil für den Citybetrieb angeboten werden. Der Preis ab 23.800 Euro erscheint attraktiv - doch für die Batterie muss extra in die Kasse gegriffen werden.
Der E-Transporter schafft laut Norm mit vollgeladener Batterie 170 Kilometer, im zuschaltbaren Ecodrive-Modus bei sparsamer Fahrweise bis 200 Kilometer (Werksangaben).
Bei ersten Fahreindrücken gab der Bordcomputer nach 49 Kilometern Strecke und 33,3 Stundenkilometern städtischem Tempomix noch weitere 71 Kilometer Reichweite an. Das Display informiert übrigens auch über Fahrstrecke, Durchschnittstempo sowie aktuellen und Durchschnittsverbrauch.
Eine Vollladung kostet rund 4,40 Euro
Das 280 Kilogramm schwere, flache Batteriesystem ist luftgekühlt unter dem Frachtraumboden angebracht, so dass das Stauvolumen wie beim normalem Kangoo 3 bis 3,5 Kubikmeter fasst. Bis zu 595 Kilogramm Zuladung sind möglich. Beim knapp 40 Zentimeter längeren Kangoo Maxi Z.E. sind es sogar 4,6 Kubikmeter Laderaum.
Auf den elektrischen Antrieb gibt Renault fünf Jahre oder bis 100.000 Kilometer Garantie. Die Ladezeit beziffert der Hersteller auf sechs bis acht Stunden an einer üblichen Haushaltssteckdose. Für eine Vollladung sind laut Renault-Partner RWE bei Strompreisen von 20 Cent je Kilowattstunde rund 4,40 Euro zu zahlen.
Dazu muss allerdings noch eine nutzungsabhängige monatliche Miete für den Akku addiert werden. Bei 36 Monaten Leasing mit 10.000 Kilometern Jahreslaufleistung liegt diese für gewerbliche Nutzer - sie sollen 80 Prozent der Kangoo-Z.E.-Kunden ausmachen - bei 72 Euro netto pro Monat.
Zum Vergleich: Der preisgünstigste Kangoo ohne E-Antrieb und mit 1,6-Liter Benziner kostet 14.990 Euro. Da heißt es auch für umweltbewusste Flottennutzer scharf rechnen, ob sich die 8.810 Euro Aufpreis lohnen. Ein Argument dafür könnten die laut Hersteller 20 Prozent geringeren Wartungs- und Versicherungskosten sein. (dapd)