Berlin. Die Ärzte streiken doch nicht. Der Marburger Bund, als Vertreterin der Ärzte, und die Arbeitgeber haben sich auf Eckpunkte für einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Die Einigung sieht laut Arbeitgeberseite eine Lohnerhöhung von 2,9 Prozent und eine Einmalzahlung in Höhe von 440 Euro vor.
Der für nächste Woche angekündigte Ärztestreik an den kommunalen Kliniken ist offenbar abgewendet. Der Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) einigten sich bei Sondierungsgesprächen auf gemeinsame Eckpunkte für einen Tarifabschluss, wie beide Seiten am Mittwoch mitteilten.
Die Einigung sieht laut VKA für die rund 45.000 Ärzte an kommunalen Kliniken Gehaltserhöhungen von 2,9 Prozent ab Januar 2012 und eine Einmalzahlung von 440 Euro vor. Die Bereitschaftsdienste sollen ebenfalls mit 2,9 Prozent mehr vergütet werden. Zudem soll es für Bereitschaftsdienste ab der 97. Stunde im Monat einen Zuschlag von fünf Prozent geben.
Streik war für den 26. Januar geplant
Laut Marburger Bund ist damit eine Tarifeinigung vor dem für 26. Januar geplanten Streikbeginn möglich. Die sei "ein guter Ansatz, der einen Tarifkompromiss möglich macht", erklärte der Verhandlungsführer der Ärztegewerkschaft, Lutz Hammerschlag.
Ein Tarifabschluss in Höhe von 2,9 Prozent lasse die Ärzte an der allgemeinen Lohnentwicklung teilhaben, erklärte VKA-Verhandlungsführer Joachim Finklenburg. "Er passt jedoch nicht zur aktuellen Krankenhausfinanzierung."
Ursprünglich forderten die Ärzte sechs Prozent mehr Gehalt
Ursprünglich hatte der Marburger Bund sechs Prozent mehr Gehalt gefordert. Die Arbeitgeber hatten ihr Angebot von zunächst 1,48 Prozent unter der Streikandrohung nun noch einmal nachgebessert.
Der Einigung müssen noch die Tarifgremien beider Seiten zustimmen. Ein Sprecher des Marburger Bundes sagte, über die Rücknahme des Streikaufrufes müsse die Große Tarifkommission am Samstag in Berlin entscheiden. (dapd)