Heidelberg. Auch im Alter lohnt es sich noch, das Rauchen aufzugeben. Dies geht aus einer Studie um das Team von Wissenschaftlern um Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum hervor. Zwar haben ehemalige Raucher immer noch ein erhöhtes Risiko, aber dies verringert sich mit jedem Jahr der Abstinenz.

Bislang wurden zur Erfassung von Daten zum gesundheitsgefährdenden Potential des Rauchens zumeist Erwachsene mittleren Alters herangezogen. Aber auch zu älteren Rauchern lagen weltweit Studien vor.

Ein Team von Wissenschaftlern um Herrmann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum hat sich speziell mit 17 dieser Studien - veröffentlicht von 1987 bis 2011 - beschäftigt und weist nun in einer Publikation darauf hin, dass es sich auch im Alter noch lohnt, mit dem Rauchen aufzuhören. 'Wir haben uns deshalb internationale Studien angeschaut, die den Einfluss des Rauchens auf die Gesamtsterblichkeit bei Menschen über 60 Jahren untersuchen', erklärt Carolin Gellert, die Erstautorin der Studie im Deutschen Krebsforschungszentrum.

'Dabei haben wir besonders darauf geachtet, wie der Einfluss des Rauchens mit dem Lebensalter zusammenhängt und ob es sich auch im höheren Alter noch lohnt, mit dem Rauchen aufzuhören.' Das Sterberisiko sei in der Gruppe der älteren Raucher im Vergleich zu lebenslangen Nichtrauchern gleichen Alters stark erhöht, so die Wissenschaftler. Dieses Risiko verringere sich aber auch dann, wenn ein Raucher erst spät im Leben von seiner Sucht lässt.

Risiko sinkt mit jedem Jahr der Abstinenz

Zwar haben ehemalige Raucher immer noch ein erhöhtes Risiko gegenüber lebenslangen Nichtrauchern. Mit jedem Jahr der Abstinenz verringere sich dieses aber. Damit scheint die landläufige Meinung, dass es im Alter sowieso zu spät sei, um vom Nichtrauchen zu profitieren, widerlegt.

'Wenn wir die Ergebnisse aus den 17 Studien zusammenfassen, ergibt sich für Menschen im Alter über 60 Jahren eine fast verdoppelte Gesamtsterblichkeit für Raucher und eine um ein Drittel erhöhte Sterblichkeit für Ex-Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern', so Studienleiter Professor Hermann Brenner, Leiter der Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung am Deutschen Krebsforschungszentrum. (mp)