Köln. Erstmals seit zehn Jahren ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland gesunken. Die bundesweit höchste Quote an Neudiagnosen haben laut dem jüngsten Aids-Jahresbericht des Robert-Koch-Instituts die Städte Köln und Düsseldorf auf.
Im Verhältnis zur Einwohnerzahl haben Köln und Düsseldorf im Jahr 2011 bundesweit die höchste Quote an Neu-Infektionen mit dem HI-Virus verzeichnet. Das geht aus dem jüngsten Aids-Jahresbericht des Robert-Koch-Instituts hervor. Demnach kamen in Köln 15,19 Fälle auf 100.000 Einwohner. In Düsseldorf waren es 14,95 und in Frankfurt am Main 12,06 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner.
Die Zahl der neu diagnostizierten HIV-Infektionen in Deutschland ist erstmals seit zehn Jahren wieder leicht gesunken. 2011 wurden insgesamt 2889 neue Fälle diagnostiziert, das waren 1,7 Prozent weniger als 2010, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montag in Berlin mitteilte. Seit 2001 hatte sich die Zahl der HIV-Neudiagnosen jedes Jahr erhöht.
Bemerkenswerter Rückgang an Neuinfektionen
Daher sei dieser Rückgang "bemerkenswert", wie es im aktuellen "Epidemiologischen Bulletin" hieß. Den größten Anteil an den Neudiagnosen haben nach wie vor homosexuelle Männer. Die Zahl der Fälle sank 2011 im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf 1574. Die Zahl der HIV-Neudiagnosen bei Drogenkonsumenten ist laut RKI auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebung 1993 gefallen. 2011 wurde bei Drogensüchtigen in 90 Fällen HIV diagnostiziert, sechs Fälle weniger als im Vorjahr.
Die Zahl der Mutter-Kind-Übertragungen fiel von 20 auf 15. Von den im Jahr 2011 erstmals mit HIV diagnostizierten Kindern wurden sechs in Deutschland und neun im Ausland geboren. Insgesamt sind in Deutschland seit Beginn der Aids-Epidemie laut RKI 28.453 Menschen an der Immunschwäche erkrankt.(dapd/afp)