Essen. Lange Auslandsreisen sind teuer. Wer da sein Portemonnaie verliert, ist schnell mittellos. Daher sollten Urlauber, die sich länger im Ausland aufhalten, immer klären, wie Verwandte oder Bekannte Geld ins Ausland schicken können. Das ist mittlerweile nämlich gar nicht mehr so schwer.
Ein Rempler auf dem Einkaufsboulevard – und schon steckt das Portemonnaie nicht mehr in der Hosentasche. Drin waren das komplette Bargeld und die Kreditkarten – und der Urlaub hat doch gerade erst begonnen. Auf Reisen können leicht Situationen entstehen, in denen man dringend Bargeld braucht. Es muss noch nicht mal ein Diebstahl geschehen: die Kreditkarte wird nicht akzeptiert, ist beschädigt, man hat den PIN-Code vergessen. Für den Fall der Fälle sollte man vor einem längeren Auslandsurlaub klären, wie Verwandte oder Bekannte Geld ins Ausland schicken können.
Die Blitzüberweisung
Das schnellste Mittel sind sogenannte Blitzüberweisungen, die von Geldtransferdiensten angeboten werden. Verschiedene Banken und Dienstleister – etwa Western Union, die Postbank, Moneygram und die Reisebank – bieten minutenschnellen Geldtransfer. „Leider hat dieser Service auch seinen Preis“, so Annabel Oelmann, Expertin für Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen.
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Aber Blitzüberweisungen sind vergleichsweise einfach: Der Absender in der Heimat füllt ein Sendeformular aus, weist sich aus, gibt die benötigte Menge Geld am Schalter ab und erhält eine mehrstellige Nummer, die er an den Reisenden telefonisch oder per E-Mail übermittelt. Bereits wenige Minuten nach der Einzahlung kann der Geldbetrag unter Vorlage von Reisepass oder Personalausweis sowie Angabe der Transaktionsnummer in bar bei einer Zweigstelle abgehoben werden. Ähnlich kommt online per Kreditkarte Geld ins Ausland.
Versteckte Kosten durch ungünstige Wechselkurse
Nutzer sollten sich der hohen Gebühren bewusst sein. Um beispielsweise 500 Euro in die USA zu senden, fallen bei Western Union 24,90 Euro an Gebühren an, bei Money-
gram sind es 30 Euro.
Annabel Oelmann von der Verbraucherzentrale weist auf einen weiteren Nachteil für den Kunden hin: „Keine echte Gebühr, aber dennoch versteckte Kosten können durch ungünstige Wechselkurse entstehen.“
Notfallbargeld von Banken
Kommen EC- und Kreditkarten abhanden, bieten Banken inzwischen einen Notfallbargeld-Service an. Kunden mit einem Bestkonto der Deutschen Bank etwa rufen eine Service-Hotline an, nennen ihre Kontonummer und lassen sich legitimieren. Danach können sie in einer von mehr als 30.000 Auszahlungsstellen in 120 Ländern bestenfalls binnen einer Stunde den gewünschten Betrag erhalten: bis zu 1500 Euro alle vier Tage. Voraussetzung ist, dass die gestohlenen oder abhanden gekommenen Karten gesperrt sind. Der einheitliche Sperr-Notruf: 0049/116 116.
Gesperrte Kreditkarten werden in der Regel schnell und auch vor Ort ersetzt. Barclaycard wirbt damit, in den USA innerhalb von einem Tag und in allen anderen Regionen binnen drei Tagen eine Notfallkarte zuzustellen, mit der dann bargeldlos bezahlt werden kann. Barabhebungen sind damit allerdings nicht möglich. Ist neben dem Geld und den Karten auch der Pass weg, müssen sich Reisende an deutsche Botschaften und Konsulate werden. Hier wird auch finanziell geholfen, wenn keine andere Möglichkeit in Betracht kommt.