New York.. Viele deutsche Jungendliche sind unzufrieden mit ihrer Figur. Sie fühlen sich zu dick, auch wenn sie kein Übergewicht haben. Diese Fehleinschätzung kann schwerwiegende Folgen haben und zu häufigen Diäten, Mangelernährung und sogar Essstörungen führen.

Jedes zweite 15-jährige Mädchen und jeder dritte Junge in diesem Alter hierzulande finden sich zu dick – selbst wenn sie objektiv gar nicht übergewichtig sind. Das ist das Ergebnis einer Studie zum Gesundheitsverhalten von Schulkindern, die in 39 Ländern Europas und Nordamerikas unter Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführt wurde. Damit sind die deutschen Jugendlichen traurige Spitzenreiter in Sachen Körperunzufriedenheit.

Der Vergleich der deutschen mit den internationalen Daten zeigt: Deutsche Mädchen und Jungen schätzen sich am häufigsten als zu dick ein. Allen Ländern gemeinsam ist, dass die Unzufriedenheit mit dem Körper mit dem Alter steigt. Im Rahmen der Studie wurden die Jugendlichen nicht nur zu ihrem Körperbild befragt, sondern auch zu Körpergewicht und Diätverhalten. „Auffällig ist, dass der Zusammenhang zwischen körperlicher Unzufriedenheit und dem tatsächlichen Körpergewicht stark verzerrt ist“, erklärt Dr. Jens Bucksch von der WHO.

Falsche Körpereinschätzung kann gravierende Folgen haben

Aus gesundheitswissenschaftlicher Sicht gebe dieses Ergebnis Anlass zur Sorge, denn Folgen dieser Fehleinschätzung sind häufige Diäten, Unzufriedenheit und eine erhöhte psychische Belastung. Besonders auffällig ist der Geschlechtsunterschied in der Selbstwahrnehmung, der sich in allen Ländern zeigt. Dass sich mehr Mädchen als Jungen als zu dick beschreiben, lässt sich nach Expertenmeinung unter anderem damit erklären, dass sich Mädchen durch die körperlichen Veränderungen mehr vom gängigen Schlankheitsideal entfernen.