Essen.. Vom flachen Bauch träumt jeder. Für viele führt der Weg dorthin über eine Diät. Darüber diskutierte auch ARD-Moderatorin Sandra Maischberger gerade mit ihren Gästen. Doch warum ist das Abnehmen so schwer? Wie kommt es zum Jo-Jo-Effekt und wie kann man ihn verhindern?

Wenn sich unter der Kleidung Fettpölsterchen abzeichnen, wenn Problemzonen groß und größer werden, dann ist bei vielen die Zeit für eine Diät gekommen. Schlankheitsmittel, die Wunder und blitzschnelle Erfolge versprechen gibt es viele. Das war auch in der Maischberger Talk-Runde zu hören. Aber was ist seriös? Und warum ist das Abnehmen so schwer? Wie kommt es zum Jo-Jo-Effekt und wie kann man ihn verhindern?

Der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände zufolge hat jede zweite Frau in Deutschland schon am eigenen Leib den sogenannten Jo-Jo-Effekt erlebt, also nach einer Diät schnell wieder zugenommen. Ein Viertel der Frauen hat sich eigenen Angaben zufolge schon öfter von den Abnehmversprechen neuer Diätmethoden blenden lassen. Ernährungsexperten sagen, dass man den Jo-Jo-Effekt eigentlich einfach verhindern kann.

Kalorien sind wichtig

Zum Joggen, Arbeiten und auch zum Atmen brauchen wir sie: Kalorien. Ohne die Energielieferanten funktioniert unser Körper nicht. Trotzdem ist ihr Ruf denkbar schlecht: Kalorien machen dick und lösen damit Krankheiten wie Diabetes, Herzinfarkt oder Schlaganfall aus. „Ganz stimmt das nicht“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin Isabelle Keller von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). „Selbst wer viele Kalorien zu sich nimmt, wird nicht zwangsläufig dick.“

Bewegung ist entscheidend

Entscheidend sei viel mehr die Energiebilanz, also wie gut die Kalorien umgewandelt werden. „Wer sich oft bewegt und regelmäßig Sport treibt, muss sogar mehr als den normalen Tagesbedarf von etwa 2000 Kalorien zu sich nehmen.“ Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben sowie eine ausgewogene Ernährung mit viel körperlicher Bewegung und Sport (30 bis 60 Minuten pro Tag) gehören zusammen, bei dem Ziel, lanfristig sein Körpergewicht zu reduzieren.

Ernährungsumstellung statt Kurzzeitdiäten

Experten empfehlen eine Ernährungsumstellung statt einer Diät. Denn Übergewicht entsteht so: Wird mehr Energie aufgenommen als verbraucht, speichert der Körper es in Form von Fett an Bauch, Hüfte und Co. „Hände weg von Blitzdiäten und weg von den Kurzzeitdiäten“, empfiehlt Keller. „Die Ernährung sollte lieber dauerhaft umgestellt werden.“ Und das ist der Expertin zufolge ganz leicht: Die aufgenommenen Kalorien müssen verbrannt werden. Und dabei muss es nicht immer schweißtreibendes Jogging sein. Meist hilft es schon, statt des Aufzugs die Treppe zu nutzen, das Auto öfter mal stehen zu lassen und statt fernzusehen abends eine halbe Stunde spazieren zu gehen.

Der Körper stellt sich auf die Diät ein

„Bei den meisten Diäten sind die ersten Kilos schnell verloren“, sagt Keller, „doch dann passiert nichts mehr.“ Ursache sei, dass der Körper Überlebensstrategien entwickelt. Denn um Hungerperioden zu überbrücken, ist er genetisch auf ein gutes Fettspeichervermögen angelegt. „Nehmen wir weniger Kalorien auf, schaltet er auf Sparflamme und verbraucht bei allen Tätigkeiten weniger“, sagt die Expertin. „Bricht man jetzt die Diät ab und ernährt sich wieder normal, kann es zum sogenannten Jo-Jo-Effekt kommen. Meist mit dem Resultat, die abgenommenen Pfunde wieder auf den Hüften zu haben. „Ursache ist, dass die Anzahl der Fettzellen nicht reduziert wird – die Zellen werden nur kleiner. Bei der nächsten höheren Kalorienzufuhr speichern sie die zu viel aufgenommene Energie wieder als Fett.“

Unterschiedlicher Energiegehalt

Salat, Brot, Schokolade und Co. – alle Lebensmittel bestehen in unterschiedlicher Konzentration aus Fetten, Eiweißen und Zucker. „Die Bestandteile besitzen jedoch einen unterschiedlichen Energiegehalt, der in Kalorien angegeben wird“, so die Ernährungswissenschaftlerin. „Im Vergleich zu Kohlenhydraten und Eiweiß enthält beispielsweise ein Gramm Fett doppelt so viele Kalorien.“ Trotzdem sei Fett wichtig für den Körper: „Beispielsweise werden die fettlöslichen Vitamine wie A, D und E nur mit Fett verwertet.“ Aber auch hier gibt es Grenzen: Die Expertin empfiehlt, nicht mehr als 60 bis 80 Gramm Fett täglich zu essen.

Ernährungsverhalten ändern

Wer sich dazu noch ausgewogen ernährt, verliert auch überschüssige Pfunde. Die Basis einer gesunden Ernährung sollten Obst, Gemüse und Vollkornprodukte sein. Ergänzt wird dies durch fettarmes Fleisch, Fisch und Milchprodukte. „Wer besser unter persönlicher Anleitung und in der Gruppe abnehmen kann, findet über die Deutsche Gesellschaft für Ernährung geschulte Ernährungsberater mit Kursen in ganz Deutschland.“ Diese Programme bieten laut der Ernährungswissenschaftlerin eine dauerhafte Ernährungsumstellung, bei der auch kleine Sünden wie ein Stück Schokolade oder Pizza erlaubt sind.