Essen. Mit der Comic-App “Bitstrips“ hat es wieder einmal ein Start-Up-Unternehmen geschafft, eine kleine Social-Media-Anwendung groß rauszubringen. Mit dem Programm können Nutzer sich selbst zu einem Star in einem Comic machen. Die App ist gratis, hat aber ihren Preis: den Datenschutz.

Auf dem einteiligen Comic sind zwei junge Männer zu sehen, die sich vor Lachen kaum halten können. Sie stehen am Wasserspender in einem Büroraum und haben offensichtlich gute Laune. Diese gute Laune wollen die beiden mit der Welt teilen und posten das Bild auf Facebook. Die Personen im Comic sind nämlich Avatare der realen Personen vor dem Computerbildschirm, die auf diese Art mitteilen wollen, wie es ihnen gerade geht.

Comic-Bilder wie dieses überschwemmen gerade Facebook. Die kostenlose App "Bitstrips" aus Kanada, mit der die Bilder kreiert werden, entspringt einem der vielen Start-Up-Unternehmen, die mit kleinen und einfachen Anwendungen viel Geld verdienen. Bekannte Vorbilder sind die Apps "Snapchat", "Instagram" oder "Angry Birds", die  kleinen Software-Entwicklern ebenfalls Geltung und Reichtum gebracht haben.

Einfach und erfolgreich

Auch das Prinzip Bitstrips ist ebenso einfach wie populär: Mit verschiedenen Masken kann man sich selbst nachzeichnen und zum Helden des eigenen Comic-Strips machen. Viele ersetzen die geschriebene Statusmeldung inzwischen durch den Comic mit Sprechblase und Untertitel. iOS-, Android- und Facebook-Nutzer können sich das Programm kostenlos runterladen.

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Ursprünglich war die App allerdings keine reine Spielerei, sondern eine Lernsoftware für Schulen. Mit "Bitstrips for Schools" sollten Schüler spielerisch lernen. Zur Facebook-App wurde das Programm erst später. Zugang zur Anwendung erhält man nur in Verbindung mit seinem Facebook-Account. Wer sich seinen eigenen Account erstellen möchte, der sollte besser einen Handspiegel zu Rate ziehen, denn das Programm möchte sehr genau über das Aussehen des Avatars informiert werden. Gesichts- und Augenform, die Form der Augenbrauen, die des Kinns, Scheitel nach links oder nach rechts. Und das sind nur einige der Details, die "Bitstrips" abfragt.

Datenschutz wird klein geschrieben

Wer sich dann angemeldet hat, der gibt von Beginn an sämtliche Facebook-Daten preis. Datenschutz sieht mit Sicherheit anders aus, aber für einen großen Teil der Facebook-Gemeinde spielt das wohl eine untergeordnete Rolle. Und ohne Facebook ergibt die App keinen Sinn, denn die Bilder sind wie geschaffen, um originelle Status-Updates zu posten.

Nicht jeder mag aber ausschließlich bunte Bilder auf dem Bildschirm. Wem die Bilderflut zu viel wird, dem fehlen nur zwei Klicks zur Befreiung von Bitstrips-Posts: Wer auf den kleinen Abwärtspfeil in der rechten oberen Ecke des Facebook-Status' klickt, der kann das Feld "Alles von Bitstrips verbergen" anwählen. Die Comics verschwinden danach vollständig vom Facebook-Horizont.