Köln. Seine Form ließ zwölf Jahre lang an ein Überraschungsei auf Rädern denken. Seit vergangenem Jahr hat der kleine Kölner nun einen Nachfolger. Das Design ist weniger überraschend. Doch das Erbe trägt er ansonsten mit Bravour.

Seine Form ließ zwölf Jahre lang an ein Überraschungsei auf Rädern denken. Und auch ansonsten hatte der «alte» Ford Ka eine Menge mit der Kindersüßigkeit gemein. Er konnte überraschen mit seinem Platzangebot, war so «süß», dass er sich während seiner Lebenszeit fast 1,4 Millionen Mal verkaufte und zum Spielen in der Stadt eignete er sich dank der geringen Abmessungen bestens. Seit vergangenem Jahr hat der kleine Kölner nun einen Nachfolger. Das Design ist weniger überraschend. Doch das Erbe trägt er ansonsten mit Bravour.

Der neue Ka bleibt in der Formensprache ganz seinen größeren Geschwistern treu. Dynamische Linien bestimmen die Optik. Der große Kühlergrill fällt ebenso ins Auge wie die weit in die Kotflügel hineingezogenen Scheinwerfer. In der Länge orientiert sich der Ka mit 3,60 Metern nahe am Vorgänger. In der Höhe hat er um zehn Zentimeter (jetzt 1,50 Meter) zugelegt. Deswegen möchte man im Inneren zwar nicht unbedingt einen Hut tragen. Doch die Kopffreiheit ist selbst auf den hinteren Plätzen so gut, dass bis zu 1,80 Meter große Personen noch damit zurechtkommen.

Gut verarbeitete Materialien

Auf längeren Strecken ziehen diese aber doch lieber nach vorne um, um genügend Knie- und Ellbogenfreiheit zu haben. Dort steht überraschend viel davon zur Verfügung. Obwohl es ein richtiges Handschuhfach gibt, hat der Beifahrer noch viel Raum zum Bewegen der Beine. Im Fiat 500, dem italienischen Bruder des Ka, der technisch ziemlich identisch im gleichen polnischen Werk von den Bändern läuft, fehlt diese Ablage.

Der Ford Ka aus dem James-Bond-Film
Der Ford Ka aus dem James-Bond-Film "Ein Quantum Trost"l. (Foto: imago) © imago stock&people | imago stock&people





Auch bei der Bestuhlung geht Ford eigene Wege. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes spürbar, dass es bei Ford seit langem Experten gibt, die sich über ergonomisches Sitzen Gedanken machen. Die angenehm straffe Polsterung sorgt für ein hohes Maß an Bequemlichkeit. So sind selbst längere Fahrten unangestrengt zu überstehen. Freundliche Farben und dem preissensiblen Segment entsprechende, aber gut verarbeitete Materialien tragen zudem zu einer angenehmen Atmosphäre an Bord bei.

Punktabzug in der Alltagstauglichkeit

Einziger Wermutstropfen bei der Gestaltung des Dreitürers ist die Kofferraumklappe. Sie lässt sich nur über den Zündschlüssel oder die aufpreispflichtige Fernentriegelung öffnen. Das bringt einen klaren Punktabzug in der Alltagstauglichkeit. Das Fassungsvolumen des Gepäckabteils ist mit 224 Litern dagegen recht ansehnlich. Eine Klappkiste und noch etliche Tüten passen locker hinein. Die relativ hohe Ladekante ist nicht schön, doch aufgrund der Crash-Vorschriften unvermeidlich. Da stört schon eher die Stufe auf dem Ladeboden, die beim Umklappen der Rücksitzlehne bleibt.

Der 1,2-Liter-Motor stammt vom italienischen Kooperationspartner. Mit seinen 69 PS geht es ausreichend munter voran. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei Tempo 159 erreicht. Damit zeigt sich der Ka durchaus tauglich für die Autobahn. Wer aber häufig mit dieser Geschwindigkeit unterwegs ist, muss einen entsprechend hohen Benzinverbrauch in Kauf nehmen: um neun Liter. Selbst bei einem ausgewogenen Mix aus Stadtverkehr, Landstraße und Autobahnfahrt pendelt sich der Verbrauch bei fast sieben Litern ein. Das könnte deutlich besser sein.

Handlich, leicht und locker mit dem Ka unterwegs

Einen prima Job haben die Techniker beim Fahrwerk gemacht. Die vorderen und hinteren Stabilisatoren sind deutlich straff ausgelegt, und so bewegt sich der Stadtflitzer mit einem Minimum an Wankbewegungen. Bei der Dämpfung haben sich die Entwickler dagegen für eine eher komfortable Abstimmung entschieden. Das schluckt so manche Unebenheit der Straße. Ein guter Kontakt zur Fahrbahn bleibt dennoch erhalten. Es macht wirklich Spaß, derart handlich, leicht und locker mit dem Ka unterwegs zu sein.

Die Sicherheitsausstattung umfasst ABS, Front- und Seitenairbags. Ein ESP ist nur gegen Aufpreis (360 Euro) erhältlich, desgleichen Kopf-Schulterairbags (260 Euro). Im Basismodell bringt der Ka aber unter anderem Bordcomputer, Wärmeschutzverglasung oder einen höhenverstellbaren Fahrersitz aus dem Werk mit. Ein Audiosystem schlägt allerdings mit mindestens 440 Euro zu Buche. Wer seine Umgebung trotz der neuen Form des Ka mit einer anderen Gestaltung der Außenhaut überraschen möchte, der kann auf eine Vielzahl an Individualisierungsmöglichkeiten zurückgreifen. (ddp)

Info: Ford Ka 1,2 l Duratec Titanium

  • Hersteller: Ford
  • Modell: Ka
  • 1,2 l Duratec Titanium
  • Motor: Vierzylinder-Reihen-Benziner
  • Hubraum: 1242 ccm
  • Leistung: 69 PS/ 51 kW
  • Drehmoment: 102 Nm bei 3000 U/min
  • Von 0 auf 100 km/h: 13,1 sek.
  • Höchstgeschwindigkeit: 159 km/h
  • Verbrauch: 5,1 l Super/100 km
  • CO2-Ausstoß: 119 g/km
  • Kofferraum: 224 - 710 Liter
  • Versicherung: HP 14 / TK 15 / VK 12
  • Grundpreis: 9.950 Euro
  • Preis der Testversion: 15.300 Euro (Herstellerangaben)