Berlin. Laut Deutschem Apothekenverband (DAV) gaben die gesetzlichen Krankenkassen 2011 rund 2,8 Prozent weniger für Arzneimittel aus. Das entspricht einem Volumen von 800 Millionen Euro. Krankenkassen und Ärzte hatten zuletzt mit einem Rückgang von lediglich 0,3 Prozent gerechnet.

Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland haben im vergangenen Jahr weniger Geld für Arzneimittel ausgegeben. Die Kosten sanken im Jahresvergleich um 2,8 Prozent Euro auf 27,1 Milliarden Euro, wie der Deutsche Apothekerverband (DAV) am Dienstag in Berlin mitteilte.

Generell sanken 2011 einer aktuellen Studie zufolge die Preise für alle Arzneimittel. Der Rückgang um 2,8 Prozent entspricht einem Volumen von 800 Millionen Euro. Wenn von den Ausgaben in Höhe von 27,1 Milliarden die auf 1,4 Milliarden Euro geschätzten Einsparungen aus den unveröffentlichten Rabattverträgen der Kassen abgezogen würden, seien die Ausgaben sogar noch weit geringer, erklärte der Apothekerverband.

Einführung neuer Generika

Insgesamt lägen die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Kassen deutlich unter den Erwartungen von Krankenkassen und Ärzten, die zuletzt einen Rückgang um nur 0,3 Prozent prognostiziert hatten.

Medikamente sind im vergangenen Jahr in Deutschland generell billiger geworden. Die Preise für alle apothekenpflichtigen Arzneimittel sanken im Jahresdurchschnitt um durchschnittlich 2,4 Prozent, wie aus einer aktuellen Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hervorgeht.

Auch die "Bild"-Zeitung vom Dienstag berichtete über die Erkenntnisse des Instituts. Zwischen Januar 2010 und Dezember 2011 habe der Rückgang sogar bei 3,6 Prozent gelegen, hieß es. Als Gründe für das Minus nennen die AOK-Experten demnach auch die Einführung neuer Generika sowie sinkende Festbeträge für bestimmte Präparate. (afp)