Podgorica. Die Festung Mamula in Montenegro soll zu einem Luxushotel umgebaut werden. Kritik gibt es, weil das Gebäude Italiens Faschisten als Gefängnis diente.
Ein ehemaliges Gefangenenlager der italienischen Faschisten in Montenegro soll zu einem Luxushotel umgebaut werden. Die Festung Mamula wurde im 19. Jahrhundert von den Habsburgern erbaut. Das Gebäude bewacht malerisch die Einfahrt in die weltberühmte Bucht von Kotor. Ab 1942 war es von den Italienern als Gefängnis genutzt worden. Mehr als 100 Menschen sollen dort zu Tode gequält worden sein. Ende vergangenen Jahres hatte die montenegrinische Regierung dem ägyptisch-schweizerischen Investor Orascom grünes Licht für das Hotelprojekt gegeben.
Die Kritik durch Angehörige von Opfern an den Hotelplänen habe zugenommen, berichteten die Medien am Wochenende. Nach Darstellung von Orascom haben Opfervertreter den Plänen zugestimmt. Die Regierung teilte mit, der Opfer solle durch eine Gedenkstätte auf der Insel gedacht werden. Ob das Luxushotel jemals verwirklicht wird, ist jedoch keinesfalls sicher. Zahlreiche andere Hotelprojekte ausländischer Geldgeber an der montenegrinischen Adriaküste waren in den vergangenen Jahrzehnten gescheitert. (dpa)