Essen. Viele Flugmeilensammler legen häufig eine enorme Akribie an den Tag, um eine maximale Anzahl an Meilen pro Reise herauszuholen. Doch viele Fluggesellschaften machen es den Meilenjägern zunehmend schwieriger. So bieten Lufthansa und Air Berlin mittlerweile viel weniger Meilen pro Flug an.
Manchmal weiß ich nicht, ob ich die vielen Meilenjäger bewundern soll. Oder doch eher bedauern. Bewundernswert ist zweifellos, mit welchem Einsatz und welcher Akribie sie ihre Reisen so gestalten, dass eine maximale Anzahl an Meilen für sie herausspringt. Oftmals übrigens zu Lasten ihres Arbeitgebers, der die Zeche letztlich zahlt.
Bedauernswert ist jedoch gleichzeitig, dass sich die Sammelleidenschaft de facto immer weniger lohnt. Zumindest die beiden wichtigsten deutschen Fluggesellschaften, Lufthansa und Air Berlin, haben in den vergangenen Jahren ihr Regelwerk Stück für Stück zu Lasten der Meilensammler verändert und die Anzahl an Meilen pro Flug teils deutlich reduziert.
Gleichzeitig halten sie bei der Einlösung der Meilen schonungslos die Hand auf und stellen üppige Rechnungen für „Steuern und Gebühren“, die bar bezahlt werden müssen. Im Extremfall kann es dann vorkommen, dass ein regulär gekauftes Günstigticket genauso viel kostet wie Meilenticket samt Steuern und Gebühren.
Zunehmend restriktiver ist auch der Zugang zu den begehrten Flughafen-Lounges geregelt. Selbst treuen Kunden wird dort immer öfter der Zutritt verwehrt. Erst recht, seit der Europa-Verkehr der Lufthansa von der Billigtochter Germanwings übernommen worden ist.
Nur gut, dass es durchaus Alternativen gibt. Freie Flughafen-Lounges, wo man mit einer Eintrittsgebühr von 20 bis 30 Euro für den Besuch bezahlt. Wirtschaftlich ist das unterm Strich mit Sicherheit die bessere Lösung, als überteuerte Buchungsklassen zu wählen oder gar Umwege zu fliegen.