Genf. Diese Neuheiten stellen die großen Automobilhersteller auf dem Genfer Autosalon 2011 vor: Unsere Übersicht über die Innovationen von Renault bis VW.
Renault
Seine künftige Designsprache verrät Renault mit dem Konzept Captur. Die 4,22 Meter lange Studie vereint Coupe, Roadster und SUV. Muskulös und kraftvoll ist der Auftritt. Innen geht es futuristisch zu, wenn man durch die Flügeltüren eingestiegen ist. Die Kohlefaser-Schalensitze für Fahrer und Beifahrer sind an der Mittelkonsole befestigt, so dass sie in der Luft zu schweben scheinen. Neue Materialien ermöglichen außergewöhnliche Lichteffekte. Angetrieben wird der 2+2-Sitzer von einem 1, 6-Liter-Turbodiesel, der 119 kW/150 PS leistet. Kombiniert mit dem Doppelkupplungsgetriebe stößt die Studie weniger als 99 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Blau lackiert und mit zwei weißen Rallye-Streifen längs über der Karosserie bläst der Renault Wind Gordini zum optischen Frontalangriff. Das kleine Zweisitzer-Cabrio ergänzt die Modellpalette, die als Hommage an den bekannten Rennfahrer Amedee Gordini auf sportlich getrimmt wird. Die schwarzen Ledersitze verfügen über blaue Wangen, auch am Cockpit setzt sich der blaue Ton fort.
Rinspeed
Einen Strandbuggy namens "Bamboo" zeigt die Designstudie Rinspeed. In klassischer Manier verfügt das Fahrzeug nur über eine Frontscheibe und eine Plastikplane als Dach. Weil dies noch nicht Alleinstellungsmerkmal genug ist, findet sich außerdem eine handgemalte Strandszene des Pop-Art-Künstlers James Rizzi auf dem Dach. Den Überrollbügel ziert außerdem ein Vogel, dessen Farbe je nach Stimmung der Fahrzeuginsassen verändert werden kann. Saab Nichts weniger als das neue Flaggschiff der Marke stellt der Saab 9-5 Sport Combi dar. Klassische Stilelemente der Schweden wie die recht steil ansteigende Frontscheibe, die umlaufende Fensterverglasung oder der zwischen den Vordersitzen befindliche Startknopf finden sich auch beim "Neuen" wieder. Mit einer Länge von deutlich über fünf Metern ist er jedoch wesentlich länger als alle bisherigen Modelle der Marke. Technisch gesehen basiert der Kombi weitgehend auf dem Opel Insignia. Das jetzt in Verbindung mit dem Spurhalteassistenten neu angebotene Verkehrszeichen-Erkennungssystem entspricht ebenfalls dem der Rüsselsheimer. Auch die zum Marktstart erhältlichen Motoren sind größtenteils Überbleibsel der gemeinsamen Markengeschichte mit GM. Es werden die aus der Sport-Limousine bekannten Vierzylinder-Dieselmotoren und -Turbobenziner angeboten. Sie decken ein Leistungsspektrum von 132 kW/180 PS bis 221 kW/300 PS bei den Benzinern und 118 kW/160 PS bis 140 kW/190 PS bei den Selbstzündern ab. Marktstart ist für April vorgesehen.
Skoda
Den Sportanzug hat sich der kleine Skoda Fabia in der "Monte Carlo"-Version überstreift. Felgen, Spoiler, Schweller, Kotflügelverkleidungen und Heckdiffusor sind neben Dach und Außenspiegeln in Schwarz gehalten. Zudem ist das Fahrzeug mit einer Vielzahl an Fahrerassistenz- und Komfort-Features ausgestattet. Der ab 15 920 Euro erhältliche Kleinwagen bietet einen Preisvorteil von bis zu 1 470 Euro.
Subaru
Der fünftürige und vier Meter lange Mini-Van Trezia soll Subaru das Image eines Familienfreunds besorgen. Wird die Marke bisher vor allem bei Jägern und Allradfreunden geschätzt, kommen junge Menschen und Kinder bis dato zu kurz. Mit dem Vielseitigkeitskünstler soll sich dies ändern. Er bietet bequem Platz für bis zu fünf Personen, selbst Erwachsene haben hinten ausreichend Freiheiten. Soll stattdessen einmal Sperrgut transportiert werden, kann der Laderaum mit wenigen Handgriffen auf bis zu 1 388 Liter erweitert werden. Optisch und technisch ist der Trezia ein Bruder des baugleichen Toyota Verso-S. Angeboten werden daher zwei Toyota-Motorisierungen. Beim Benziner handelt es sich um ein 1,33-Liter-Aggregat, das nur 5, 5 Liter verbrauchen und 127 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen soll. Der Diesel holt aus 1,4 Liter Hubraum 90 PS und wird mit einem Verbrauch von 4,3 Litern angegeben. Einen Ausblick auf das Design künftiger Impreza-Modelle gibt das gleichnamige Konzeptfahrzeug. Unter dem Motto "Confidence in Motion" tritt das Fahrzeug mit seiner schnittigen und doch zugleich schlichten Formgebung sehr selbstbewusst auf. Der viersitzige Innenraum verspricht viel Platz.
Suzuki
Mit dem Concept Car Swift Sport macht auch Suzukis Kleiner auf sportlich. Die Front dominiert ein großer trapezförmiger Kühlergrill, die tiefe Frontschürze berührt beinahe den Boden. Am Heck befindet sich ein großer Spoiler. Für geringen Luftwiderstand sind die seitlichen Außenspiegel recht klein gehalten. Auf den Markt kommen soll die Sportversion des konventionellen Swift Ende 2011.
Toyota
Auf Hybrid- und Elektroantrieb setzt Toyota: Erstmals in Europa wird ein Elektroflitzer auf Basis des kleinen iQ gezeigt. Der vollelektrische Antrieb erlaubt eine Reichweite von 105 Kilometern, ehe die Lithium-Ionen-Akkus aufgeladen werden müssen. Der 3+1-Sitzer soll in diesem Jahr zunächst erprobt werden, ehe ein entsprechendes Leasingprogramm im neuen Jahr aufgelegt wird. Mit Doppelmotor kommt die Konzeptstudie des Toyota Yaris daher. Sie zeigt den Trend der Zeit: Die Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor hält Einzug in die Klasse der Kleinwagen. Bereits 2012 könnte eine entsprechende Version auf den Markt kommen, das Produktionswerk in Valenciennes bereitet sich auf eine entsprechende Fertigung vor.
Einen Schritt weiter ist da schon der Hybrid-Pionier Prius. Er zählt zu den meistverkauften Hybridautos. Nun bekommt er gleich eine ganze Familie. Den Anfang bildet der siebensitzige Van "Prius+". Bei kompakten Abmessungen bietet er viel Raum und ist dazu noch umweltfreundlich, weil die Kombination aus Elektro- und Benzinmotor den Verbrauch drückt. Sportlich kommt der FT-86 II concept daher. Er ist die Weiterentwicklung der in Tokio vorgestellten Studie und gibt einen Ausblick auf den Sportwagen der Marke, der in naher Zukunft auf den Markt kommen soll. Entwickelt wird der kompakte Sportler gemeinsam mit Subaru, der für den Vortrieb einen 2,0-Liter-Boxermotor liefert.
Volvo
Mit doppelter Kraft schickt Volvo ab 2012 einen Plug-in-Hybriden ins Rennen: Zuvor zeigt sich die Version des Sportkombis V60 in Genf. Statt Benziner vereinen jedoch Diesel- und Elektromotor ihre Power. Der Selbstzünder leistet 158 kW/215 PS, der Elektromotor steuert weitere 70 PS bei. Rein elektrisch sollen sich so 50 Kilometer fahren lassen, doch auch danach hält sich der Kraftstoffbedarf in Grenzen. Durchschnittlich nur 1,9 Liter Diesel auf 100 Kilometern werden fällig. Dies entspräche einem CO2-Ausstoß von 49 Gramm pro Kilometer. Aufgeladen werden kann der Lithium-Ionen-Akku des Schweden binnen vier bis sechs Stunden an der heimischen. (mid)