Stuttgart. Den neuen Porsche 911 haben seine Entwickler mit einer ausgeklügelten Dachtechnik ausgestattet - bei geschlossenem Dach wirkt das Cabrio wie ein Coupé. Und auch das Fahrgefühl ist wie bei einem Coupé - selbst bei schlechten Straßen ist kein störendes Knistern oder Knacken zu hören.

Cabrio oder Coupé? Beim Porsche 911 ließ sich das mit einem Blick auf die Silhouette feststellen. Doch beim neuen Frischluft-Carrera passt sich die Linienführung des Stoffverdecks exakt den Umrissen des Coupés an. Möglich macht dies eine ausgeklügelte Konstruktion. Das Stoffverdeck spannt sich über eine feste Fläche, die aus vier Elementen - vorderer Dachrahmen, zwei Magnesiumplatten und Heckfenster - besteht.

Diese sogenannten Flächenspriegel und der Stoff des Verdecks sind nicht miteinander verbunden. Wird das Dach geöffnet, so legen sich die vier Elemente ganz eng aneinander und das Stoffverdeck wie gehabt in Z-Faltung darüber. Die gesamte Konstruktion, die formschön ins Heck eingelagert ist, baut dann gerade einmal 23 Zentimeter hoch, ist aber 55 Zentimeter lang.

Innerhalb von 13 Sekunden - während der Fahrt bis Tempo 60 - lässt sich die Sonne genießen oder aber es wird für Schutz gegen die Elemente gesorgt. Diese Wahlmöglichkeit lässt sich Porsche mit einem Mehrpreis von rund 12.000 Euro gegenüber dem Coupé entgelten. Innen erinnert bei geschlossenem Dach nichts an ein Cabrio, da sämtliche Elemente mit Stoff bezogen sind. Zudem hat Porsche das Geräuschniveau mit einer zusätzlichen Lage Dämmstoff im Vergleich zum Vorgänger noch einmal hörbar verbessert.

Zwischen 350 und 400 PS

Doch mit der neuen Dachtechnik haben sich Porsches Entwickler nicht beschieden. So gibt es zudem ein neues Windschott. Befestigt an einem Spannbügel, spannt sich auf Knopfdruck in zwei Sekunden ein Netz und hält den Fahrtwind ab. Wird es nicht benötigt, legt es sich so auf den hinteren Lehnen ab, dass die Rücksitze frei verfügbar sind. Fahrwerktechnisch fährt sich das Cabrio wie das Coupé. Die Karosserie ist unglaublich fest und verwindungssteif. Selbst bei schlechtesten Straßen ist kein Knistern oder Knacken hörbar.

Für den Antrieb sorgt wahlweise der 350 PS starke 3,4-Liter-Boxer (100.532 Euro) oder in der S-Variante der 3,8-Liter-Boxer mit 400 PS (114.931 Euro). Beide sind mit einer Start-Stopp-Automatik sowie einer Siebengang-Schaltung kombiniert. Gegen Aufpreis (3.510 Euro) gibt es ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Für 2.606 Euro Aufpreis garniert eine Sportauspuffanlage die offene Fahrt mit einer Akustik, die Kribbeln und Gänsehaut schafft. (dapd)