Detroit/Trollhättan.. Der schwedische Autobauer Saab steht wohl doch vor dem Aus. Die Eigentümergesellschaft Swedish Automobile teilte am Mittwoch mit, sie habe kaum noch Hoffnung. General Motors will einer Beteiligung chinesischer Unternehmen an Saab nicht zustimmen. Am Montag läuft eine Konkursgerichts-Frist ab.
Gerettet, doch nicht gerettet, gerettet, doch nicht gerettet...
Der schwedische Autobauer Saab steht vor dem Aus. Die Eigentümergesellschaft Swedish Automobile teilte am Mittwoch mit, sie habe kaum noch Hoffnung, nachdem das Konkursgericht dem Unternehmen eine fünftägige Frist gesetzt hatte, noch ausstehende Novembergehälter zu zahlen. Im Oktober hatten zwei chinesische Großinvestoren die Bereitschaft signalisiert, das Traditionsunternehmen für 100 Millionen Euro zu übernehmen. Das war jedoch an der Zustimmung von General Motors gescheitert. GM beliefert Saab mit Teilen und befürchtet die illegale Weitergabe von Technologie durch die Chinesen. Wenn bis Montag keine Einigung erzielt wird, geht Saab endgültig pleite.
Grund für die Besorgnis von GM sind Hinweise, dass die Bank of China zur Rettung des schwedischen Autobauers Saab mit ins Boot geholt werden. Die gemessen am Marktwert viertgrößte Bank Chinas werde einer neuen Vereinbarung zufolge den chinesischen Investor Pang Da Automobile Trade Co ersetzen, sagten am Sonntag mit den Plänen vertraute Personen. Der chinesische Investor Zhejiang Youngman Lotus Automobile und Bank of China sollen zusammen knapp 50 Prozent an der angeschlagenen schwedischen Traditionsmarke halten. Mit dem Schritt wollten sie den US-Autobauer General Motors umstimmen.
Saab-Eigner verbucht in den ersten neun Monaten des Jahres 138 Millionen Euro Verlust
General Motors lehnt allerdings die jüngsten Pläne zur Rettung des schwedischen Autobauers Saab ab. Ein Konzernsprecher kündigte in dieser Woche an, GM werde die Miteigentümerschaft eines chinesischen Finanzinstituts nicht akzeptieren. Es sei schwierig einen Verkauf von Saab zu unterstützen, der die Wettbewerbssituation von GM in China oder anderen Schlüsselmärkten belasten könnte. Damit rückt ein Ende der seit langem ums Überleben kämpfenden Traditionsmarke immer näher.
Eine Zustimmung des Autoriesen ist jedoch notwendig, da Saab noch über wichtige Lizenzen und Verträge mit der ehemaligen Muttergesellschaft verbunden ist. Erst jüngst hatte der Saab-Eigner Swedish Automobile mitgeteilt, zur Rettung der früheren GM-Tochter ein Geldhaus aus der Volksrepublik mit ins Boot holen zu wollen.
Unterdessen hat der Saab-Besitzer Swedish Automobile wegen eines Rückgangs bei der Autoproduktion im dritten Quartal einen Verlust von 138 Millionen Euro verbucht. Wie das Unternehmen mit Sitz in den Niederlanden am Mittwoch mitteilte, brachten die Autoverkäufe 75,8 Millionen Euro ein. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 275 Millionen. Die Produktion beim schwedischen Autokonzern Saab stand einen Großteil des Jahres still. Der Konzern steht seit September unter Gläubigerschutz. (rtr/dapd)