Stockholm. Der chinesische Autobauer Youngman und der Auto-Großhändlier Pand Da sollen nun doch nicht den schwedischen Autobauer Saab kaufen, denn dessen früherer Eigentümer General Motors hatte Bedenken angemeldet. Geplant ist nun ein Teil des Unternehmens an Youngman und eine chinesische Bank zu verkaufen.

Der schwedische Autobauer Saab wird voraussichtlich doch nicht komplett chinesisch. Der Saab-Eigentümer Swedish Automobile kündigte am Montag an, er verhandele derzeit über einen Einstieg des chinesischen Autobauers Youngman und einer Bank aus der Volksrepublik. Schwedische Medien berichteten, Youngman solle 19,9 Prozent an dem insolventen Konzern übernehmen, das staatliche Geldinstitut Bank of China 29,9 Prozent.

Dadurch würden die Chinesen nicht die Mehrheit an Saab übernehmen. Bislang war geplant, dass Youngman und der chinesische Auto-Großhändler Pang Da das schwedische Unternehmen komplett kaufen. Gegen diese Übernahme hatte der frühere Saab-Eigentümer, der US-Konzern General Motors (GM), Bedenken angemeldet. GM werde in diesem Fall seine Lizenzen für die gemeinsame Nutzung von Technologien zurückziehen und seine Zulieferungen für den Saab-Allradwagen 9-4X beenden, hatte der Konzern vor rund einem Monat erklärt.

[kein Linktext vorhanden]Kurzfristige Lösung

Der niederländische Sportwagenbauer Spyker, der heute unter dem Namen Swedish Automobile firmiert, hatte Saab Anfang 2010 von GM übernommen, als der Konzern kurz vor der Pleite stand. Mittlerweile ruht die Produktion seit Monaten, die Angestellten warten auf ihre Gehälter. Youngman und Pang Da hatten Ende Oktober eine Absichtserklärung abgegeben, derzufolge sie Saab für 100 Millionen Euro von Swedish Automobile übernehmen wollen.

In den kommenden Jahren wollten die beiden Investoren ihrem Geschäftsplan zufolge 610 Millionen Euro in den Autobauer stecken. Nun müsste Pang Da außen vor bleiben. Swedish Automobile bestätigte am Montag lediglich, dass die Verhandlungen dazu dienten, eine "kurzfristige Lösung" zu finden, damit die Eigentümer das ausstehende Novembergehalt auszahlen und das Unternehmen umbauen könnten. "Der Ausgang der Gespräche bleibt ungewiss." Unternehmenschef Victor Muller dementierte auf Anfrage der schwedischen Nachrichtenagentur TT allerdings, dass es sich bei dem Geldinstitut um die Bank of China handelt. (afp)