Frankfurt/Main. Der chinesische Staatskonzern Covec hat den Auftrag zum Bau einer Autobahn in Polen erhalten, die zur Fußball-EM fertig sein soll. Das wird wohl nicht klappen, weswegen die IG BAU jetzt deutlich vor Billig-Angeboten aus China warnt.
Die Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt (IG BAU) hat öffentliche Auftraggeber vor Billig-Angeboten aus China gewarnt. Der an den chinesischen Staatskonzern Covec vergebene Auftrag für die Autobahn A2 in Polen sei in Verzug, das erste Teilstück werde nicht wie geplant bis 30. Mai fertig, teilte die IG BAU am Sonntag in Frankfurt am Main mit. Damit sei offen, ob die A2 zwischen Berlin und Warschau pünktlich zur Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen befahrbar sein werde. Die Arbeiten an dem Teilstück stehen demnach seit Wochen still, weil Covec polnischen Subunternehmen Geld schuldet.
Zuverlässigkeit berücksichtigen
Die Warnungen der deutschen und polnischen Gewerkschaften seien begründet gewesen, erklärte IG-BAU-Chef Klaus Wiesehügel. Bei der Vergabe lohne es sich nicht, "nur auf das billigste Angebot zu schielen", auch Zuverlässigkeit und fachliches Können müssten berücksichtigt werden. Covec hatte die offiziell kalkulierten Kosten laut IG BAU um rund ein Drittel unterboten und sich so den mit EU-Geldern geförderten Auftrag in Polen gesichert. (AFP)