Washington. Medikamente mit dem Wirkstoff Exemestan reduzieren zwar das Brustkrebsrisko - aber gleichzeitig leidet auch die Knochendichte, so das Ergebnis einer Studie. Das Risiko von Knochenbrüchen steigt.

Ein Medikament zur Vorbeugung von Brustkrebs bei Frauen schädigt einer neuen Studie zufolge die Knochen. Eine Untersuchung von Frauen nach den Wechseljahren, die den Wirkstoff Exemestan aus der Klasse der Aromatase-Inhibitoren zur Vorbeugung von Brustkrebs nahmen, zeigte eine deutliche Abnahme der Dichte der Knochen, wie kanadische Forscher am Dienstag in der Fachzeitschrift "The Lancet Oncology" berichteten. Damit erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit von Knochenbrüchen.

Hohe Wahrscheinlichkeit von Knochenbrüchen

Die Forscher hatten im Rahmen einer Studie zur Effektivität von Exemestan, das unter dem Markennamen Aromasin verkauft wird, die Knochendichte von 351 Frauen gemessen. Zwar zeigte die Studie, dass Exemestan das Risiko der Erkrankung an Brustkrebs erheblich reduziert. Doch zugleich zeigte die Untersuchung, dass die Dichte der Knochen an häufigen Bruchpunkten wie etwa dem Handgelenk deutlich sank, so dass die Wahrscheinlichkeit von Brüchen stieg.

Die Forscher um Angela Cheung vom University Health Network in Toronto empfehlen Frauen, die Exemestan benutzen, ihren individuellen Nutzen zur Vorbeugung von Brustkrebs gegen das Risiko von Knochenbrüchen abzuwägen. Neben regelmäßigen Kontrollen der Knochen sollten sie auch auf eine ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D achten. Exemestan senkt den Wert des Hormons Östrogen, das von einigen Brustkrebsarten zum Wachsen benötigt wird. (afp)