Bielefeld. Täglich essen fast eine Million Studenten in den Mensen der Studentenwerke, Tendenz steigend. Die Zuschüsse der Länder sinken aber. Die Studentenwerke sehen sich am Rande der Leistungsfähigkeit. Auch weil derzeit eine Rekordzahl von Studenten an die Hochschulen strömt.

Ohne höhere Zuschüsse der Länder für die deutschen Studentenwerke könnten die Preise der Mensa-Essen und die Semesterbeiträge weiter steigen. Davor haben die Studentenwerke auf ihrer Bundestagung am Mittwoch in Bielefeld gewarnt. Die Länder hätten jetzt einen finanziellen Spielraum von fast 1,2 Milliarden Euro, da der Bund ab 2015 die Bafög-Kosten vollständig übernimmt, sagte der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW), Achim Meyer auf der Heyde.

Die 58 Studentenwerke betreiben bundesweit 925 gastronomische Einrichtungen an Hochschulen. Täglich würden fast eine Million Studenten dort essen, sagte der DSW-Generalsekretär. Wegen der gestiegenen Studentenzahlen gebe es mittlerweile einen Förderbedarf zum Ausbau der Mensakapazitäten in Höhe von 200 Millionen Euro.

Rekordwert von 2,5 Millionen Studenten

Seit Jahren sei die Zahl der Studenten gestiegen, derzeit auf einen Rekordwert von 2,5 Millionen. Die soziale Infrastruktur sei aber nicht entsprechend ausgebaut worden. Das sei ein Kardinalfehler, kritisierte Meyer auf der Heyde. Zugleich hätten die Länder seit 1990 ihre Zuschüsse mehr als halbiert. Die Preise für das Mensaessen und die Semesterbeiträge der Studierenden könnten nicht unbegrenzt nach oben getrieben werden, warnte er.

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In Umfragen würden die Studierenden den Mensen meist gute Bewertungen geben, sagte der Generalsekretär. Die Ansprüche seien hoch. Einerseits sei ein günstiger Preis gefordert, andererseits mehr Bio-Produkte, Fisch von zertifizierten Fangbetrieben und regionale Produkte sowie vegetarische und vegane Gerichte.

Mehr Salatbars und Front Cooking

Die Mensa der Zukunft, über die die rund 150 Teilnehmer der Tagung in Bielefeld diskutieren, biete mehr Individualisierung, hieß es. Dazu zähle die Möglichkeit, die Komponenten selbst zusammenzustellen, mehr Salatbars und das sogenannte Front Cooking, also die Zubereitung der Speisen vor den Augen des Gastes. (dpa)