Düsseldorf. Die Rektoren der nordrhein-westfälischen Hochschulen ziehen erste Konsequenzen aus den Studentenprotesten. Das Wissenschaftsministerium hat angekündigt zu prüfen, ob das Studium entzerrt werden kann. Erstmals soll am Ende des Wintersemesters Bilanz gezogen werden.

Angesichts der Studentenproteste haben sich die Rektoren der NRW-Hochschulen auf erste Konsequenzen verständigt. Es solle überprüft werden, ob Studiengänge «stofflich überladen» sind, teilte das Wissenschaftsministerium am Donnerstag in Düsseldorf mit. Geprüft werden solle auch, «ob auf einzelne Prüfungselemente sowie Anwesenheitsverpflichtungen verzichtet werden kann, ohne das Gesamtqualifikationsziel zu beeinträchtigen». Auch Prüfungsformen und der Praxisbezug der Studiengänge werden untersucht.

Finanzielle Spielräume nutzen

«Wir wollen eine umfassende Bestandsaufnahme. Eine erste Bilanz soll zum Ende des Wintersemesters gezogen werden», sagte Axel Freimuth, Rektor der Universität Köln und Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz, laut Mitteilung. Zuvor hatten die Rektoren mit Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) beraten.

Zudem haben sich die Universitäten den Regierungsangaben zufolge verpflichtet, ihre gewachsenen finanziellen Spielräume zu nutzen, um künftig verstärkt zusätzliches Lehrpersonal einzustellen. «Die Verbesserung der Betreuungsrelation berührt den Kern hochwertiger Lehre. Mit den Mitteln aus dem Hochschulpakt und den Studienbeiträgen ist hinreichend Geld für einen spürbaren Aufwuchs der Dozentenstellen vorhanden», sagte Pinkwart.

Der Wissenschaftsausschuss des Düsseldorfer Landtags berät am Nachmittag über die seit Wochen laufenden Studentenproteste gegen die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge. (ddp)