Essen. . Die Plätze werden dringend für Flüchtlinge benötigt, die in reguläre Unterrichtsklassen wechseln. Essen gab in zehn Jahren zehn Hauptschulen auf.

Die drei Hauptschulen in Essen sollen für die kommenden Jahre eine Art Bestandsgarantie erhalten. Das erklärten Peter Renzel, Schuldezernent der Stadt, sowie Martin Schneider von der Schulaufsichtsbehörde, der Bezirksregierung. „Wir können auf die Hauptschulen nicht verzichten“, betonte Renzel. Sie müssten „gestärkt und erhalten“ bleiben.

Die Plätze, die an den Hauptschulen zur Verfügung stehen, würden in den kommenden Jahren dringend für den Unterricht von Flüchtlingen benötigt, hieß es.

Die Stadt hat mangels Nachfrage die Zahl der Hauptschulen in den letzten zehn Jahren im Stadtgebiet erheblich reduziert – im Jahr 2007 gab es noch 13 Hauptschulen, mittlerweile nur noch drei – in Bochold, an der Wächtlerstraße (Südostviertel) sowie in Steele. Die dortige Marienschule hat jedoch drei Standorte.

Im Februar werden Anmeldungen gesammelt

Im Februar werden an den weiterführenden Schulen Anmeldungen für das kommende Schuljahr gesammelt: „Auch, wenn die Schulen zu geringe Zahlen erzielen“, kündigte Renzel an, wolle man gemeinsam versuchen, die Standorte zu erhalten. Rechtlich wird es schwierig, Schulen bestehen zu lassen, die über mehrere Jahre hinweg zu geringe Anmeldezahlen verzeichnen.

Schon jetzt werden die Hauptschulen überdurchschnittlich stark von Flüchtlingen, so genannten Seiteneinsteigern, besucht. An der Wächtlerstraße waren es im September mehr als 17 Prozent der Schüler, in Bochold knapp 12 Prozent und an der Marienschule 14 Prozent.

Die auslaufende Hauptschule Bischoffstraße in Altenessen, die seit 2015 keine neue Eingangs-Jahrgänge mehr bildet, hat sogar ein gutes Drittel Flüchtlinge unter ihren Schülern. Mit diesem Schritt will die Stadt die drohende Raumnot lindern, die ab Sommer droht, wenn mehrere hundert Flüchtlinge an Essener Schulen nach zwei Jahren ihren „Erstförder“-Status verlieren und in reguläre Klassen integriert werden müssen.