Berlin. Der Krieg in der Ukraine belastet die Bauwirtschaft in Deutschland. Selbst Nägel werden knapp. Auf den Baustellen droht Stillstand.
Der Krieg in der Ukraine könnte dazu führen, dass in Deutschland bald die Baukräne und Bagger stillstehen: Die deutsche Bauindustrie klagt über massive Engpässe beim Material und bereitet sich sogar schon auf einen Baustopp vor. „Wir können heute nicht sicher sagen, ob genügend Material für alle Baustellen in Deutschland vorhanden sein wird“, sagte Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB), unserer Redaktion.
Selbst Lieferungen von Schrauben oder Nägel kämen aufgrund der Sanktionen nicht mehr in Deutschland an. „Einen Baustopp für eine Vielzahl von Projekten kann ich heute aus diesem Grund nicht sicher ausschließen“, warnte Müller. Man müsse sich schon jetzt die Frage stellen, welche Projekte eingestellt werden und auf welche man verzichten müsse.
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Ukraine-Krieg: Auf den Baustellen droht Stillstand
Aufgrund der Sanktionen hätten etwa Stahlproduzenten ihre Produktion gedrosselt. Auch Raffinerien würden derzeit das für den Straßenbau wichtige Bitumen nur in sehr geringen Maßen produzieren.
Die Folge sind weiterhin erhöhte Preise. Der Bitumenpreis etwa habe sich seit Dezember verdoppelt, sagt Müller. Auch andere Materialpreise, etwa beim Holz, sind weiterhin hoch. Die höheren Materialpreise werden die Unternehmen umlegen – laut dem Münchener Ifo-Institut plant jedes zweite Hochbauunternehmen Preisanpassungen.
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Manche Unternehmen geraten unter Druck
Aber nicht überall werden die Unternehmen die höheren Preise ausgleichen können. Gerade auf dem Bau sind Festpreise üblich – manche Firmen blieben nun auf den Mehrkosten sitzen, sagte Müller. „Bleibt die Situation so bestehen, werden Projekte in die Verlustzone rutschen.“
Müller warb daher dafür, dass unkalkulierbar gestiegene Mehrkosten durch die Auftraggeber aufgefangen werden sollten.
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