Düsseldorf. Auf die Vereidigung des Ministerpräsidenten folgt die Ernennung der Ministerinnen und Minister. Der grüne Teil des Kabinetts ist schon belegt.

Mit der Wahl von Hendrik Wüst zum Ministerpräsidenten ist die Regierungsbildung noch nicht abgeschlossen. Erst am Mittwoch wird Wüst die Mitglieder seines Kabinetts vorstellen. Acht Ressortchefs bekommt die CDU, vier die Grünen. Seit Tagen wird spekuliert, wer in der neuen Landesregierung was wird. Bei den Grünen ist diese Frage längst beantwortet. Die künftige Vize-Ministerpräsidentin Mona Neubaur (44) präsentierte „ihre“ künftigen Kabinettskollegen schon am vergangenen Freitag.

Neubaur selbst wird „Superministerin“ für Wirtschaft, Industrie, Klima, Energie. Sie ist zusammen mit Hendrik Wüst die Architektin der ersten schwarz-grünen Koalition in NRW. Minister für Justiz wird überraschend der bisherige Präsident der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Benjamin Limbach (52). Der Jurist erhielt am Wochenende beim Grünen-Parteitag in Bielefeld nach einer kurzen Rede Vorschuss-Lorbeeren von den Delegierten.

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Grünen-Minister stehen schon fest: Neubaur, Limbach, Paul und Krischer

Josefine Paul (40), die bisher die Grünen-Landtagsfraktion führte, wechselt als Ministerin für Kinder, Jugend und Familie, Gleichstellung, Integration und Flucht in die NRW-Regierung. Grünen-Minister Nummer vier wird Oliver Krischer (52). Der bisherige Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium ist zuständig für Umwelt, Naturschutz und Verkehr.

Unklar ist noch, welche Ministerinnen und -Minister Hendrik Wüst nach seiner Vereidigung für die CDU in die Regierung ruft. Welche Politikfelder die Union abdeckt, steht im Koalitionsvertrag: Finanzen, Arbeit, Gesundheit, Soziales, Inneres, Landwirtschaft, Verbraucherschutz, Heimat, Bau, Wissenschaft, Kommunales, Kultur, Schule, Digitalisierung, Sport, Medien sowie Bundes- und Europaangelegenheiten und Internationales.

Wer wird was? Viele Namen auf CDU-Kandidatenliste

Aber noch fehlen die Namen für diese Aufgaben. Als gesetzt gelten die beiden bekanntesten Minister der alten schwarz-gelben Landesregierung: Herbert Reul (Innen) und Karl-Josef Laumann (Arbeit, Gesundheit und Soziales). Höchstwahrscheinlich gehören dem nächsten Landeskabinett Ina Brandes (bisher Verkehr), Ina Scharrenbach (bisher Heimat, Bauen, Kommunales und Gleichstellung) und Nathanael Liminski (bisher Chef der Staatskanzlei) an.

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Liminski könnte im Rang eines Ministers Chef der Staatskanzlei bleiben, wird aber – wie Ina Scharrenbach – auch im Zusammenhang mit dem als besonders schwierig geltenden Schulministerium gehandelt. Scharrenbach käme auch als Finanzministerin in Frage, ebenso wie Ralph Brinkhaus, der frühere CDU-Fraktionschef im Bundestag. Ebenfalls auf der Kandidaten-Liste: Die Bundestagsabgeordnete Serap Güler und Integrations-Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert.