Berlin/Leverkusen. Die Müllgebühren sind einer Studie zufolge in vielen NRW-Großstädten besonders hoch. 16 der 20 bundesweit teuersten Städte liegen im Westen.

Die Müllgebühren sind in vielen NRW-Großstädten einer Studie zufolge besonders hoch. 16 der 20 bundesweit teuersten Städte liegen demnach im Westen, wie das Institut der deutschen Wirtschaft für den Eigentümerverband Haus und Grund ermittelte. Am teuersten sei es bundesweit in Leverkusen - dahinter folgen in NRW Bergisch Gladbach und Lünen. Vergleichsweise günstig können die Bürger in Essen, Bonn und Bottrop ihren Müll entsorgen.

Im bundesweiten Durchschnitt seien die Abfallgebühren der 100 größten deutschen Städte seit der letzten Untersuchung vor drei Jahren um acht Prozent auf 312 Euro gestiegen, teilte der Verband am Dienstag mit.

Haus und Grund: Nebenkosten müssen bezahlbar bleiben

Es gebe beim Vergleich der Städte keine grundsätzlichen Muster wie Einwohnerzahl, Einwohnerdichte oder Haushaltslage als Gründe für hohe oder niedrige Abfallgebühren, sagte Verbandspräsident Kai Warnecke. „Am Ende liegt es an individuellen Gegebenheiten wie falsch dimensionierten Müllverbrennungsanlagen, weniger effizienten Services oder einer fehlenden ambitionierteren Politik, die die Müllgebühren in die Höhe treiben.“ Er forderte: „Jede Stadt muss ihre Hausaufgaben ordentlich erledigen, damit die Nebenkosten für die Menschen bezahlbar bleiben.“

Grundlage für den Vergleich ist eine Musterfamilie aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern in einem Einfamilienhaus ohne eigenen Kompost. Unterschiede beim Angebot - etwa beim Abholrhythmus - flossen zusammen mit dem Preis in einen Index ein, um die Städte vergleichbar zu machen.

Der Verband kommunaler Unternehmen, der die öffentlichen Entsorgungsbetriebe in Deutschland vertritt, bezweifelte die Aussagekraft der Studie. Die Bedingungen für die Abfallbeseitigung und das Leistungsangebot der Kommunen seien von Stadt zu Stadt so unterschiedlich, dass ein pauschaler Vergleich nicht sinnvoll sei. (dpa)

Das komplette Ranking für NRW und die ganze Studie mit den bundesweiten Zahlen bietet der Eigentümerverband Haus und Grund auf seiner Webseite zum Download an (externer Link).