Düsseldorf. Wird aus der IT-Panne eine Pannenserie des Schulministeriums? Die Ministerin muss am Mittwoch im Ausschuss Rede und Antwort stehen.
Das NRW-Schulministerium ist nach mehreren IT-Pannen unter Druck und muss sich am Mittwoch im Schulausschuss des Landtags den Fragen der Opposition stellen. Nach den Computer-Problemen beim Start ins Abitur hatte NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) zugegeben, dass eine weitere IT-Schwachstelle in der Zuständigkeit dieses Ministeriums aufgetaucht sei.
Auf einem Server der „Qualitäts- und Unterstützungsagentur – Landesinstitut für Schule NRW“ (QUA-LiS NRW) gab es offenbar ein Leck: Es sollen laut Landesregierung vorübergehend sensible Daten von etwa 500 Lehrkräften im Netz frei einsehbar gewesen sein, darunter Nutzernamen und Mail-Adressen.
Mehrere Medien berichteten am Dienstag, dass das Daten-Leck viel größer gewesen sein könnte als bisher bekannt. Unter Berufung auf „IT-Experten“ hieß es, es seien womöglich bis zu 16.000 Datensätze ungesichert zugänglich gewesen. Ähnlich äußerte sich die FDP-Landtagsfraktion.
Schulministerin stellt IT auf den Prüfstand
Einen Bezug dieser Panne zu den Download-Problemen beim Zentralabitur gebe es nicht, beteuerte die Landesregierung. Das Schulministerium kündigte am Dienstag an, es werde sämtliche IT-Prozesse in seinem Geschäftsbereich auf den Prüfstand stellen. „Wir schauen uns hier alles ganz genau an. Diese Analyse hat absolute Priorität“, sagte Ministerin Feller.
Der Chef der FDP-Landtagsfraktion, Henning Höne, forderte eine lückenlose Aufklärung. Seine Fraktionskollegin Franziska Müller-Rech warf der Schulministerin vor, dem Landtag Informationen über die zweite Datenpanne tagelang vorenthalten zu haben.