Düsseldorf. Frühjahrs- und Herbstsemester statt Sommer- und Wintersemester: Vorstoß der SPD soll die Schul- und Semesterferien besser in Einklang bringen.

Mehr gemeinsame Ferienzeit für Hochschulangehörige mit schulpflichtigen Kindern ist das Ziel eines Vorschlags der SPD-Opposition im Landtag. Demnach sollen die Schul- und Semesterferien besser in Einklang gebracht werden, erklärte Bastian Hartmann, wissenschaftspolitischer der SPD-Landtagsfraktion.

„Bisher verlaufen die Schulferien und die vorlesungsfreien Zeiten an Hochschulen nur selten synchron“, sagte Hartmann am Donnerstag in Düsseldorf. Das stelle Studierende, Professoren und Mitarbeiter mit schulpflichtigen Kindern nicht selten vor Betreuungsprobleme und erschwere die Vereinbarkeit von Familie und Studium oder Forschung.

Vorlesungen in den Schulferien

In diesem Jahr werde das Problem wieder besonders deutlich, führte Hartmann am Beispiel der Sommerferien aus: „Wenn der Vorlesungsbetrieb an den Hochschulen Mitte Juli endet, sind die Schulferien bereits zur Hälfte vorüber.“

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Die SPD schlägt daher vor, Sommer- und Wintersemester abzuschaffen und statt dessen den Hochschulbetrieb auf Frühlings- und Herbstsemester umzustellen. Am Mittwoch werde der Landtag über einen entsprechenden Antrag der SPD beraten.

Das Frühlingssemester könnte demnach vom 1. März bis unmittelbar vor die NRW-Sommerferien laufen, das Herbstsemester vom 1. September bis Weihnachten. Dabei seien auch Unterbrechungen für die Oster- und Herbstferien an Schulen möglich. Bisher beginnt das Sommersemester an Unis im April und endet Mitte Juli, das Wintersemester startet Anfang Oktober und läuft bis Februar.

Positive Reaktionen auf SPD-Vorstoß

Durch das Vorziehen der Semesterzeiten werde die Voraussetzung für mehr gemeinsame Freizeit für Familien geschaffen, so Hartmann. Auch Studien- oder Forschungsaufenthalte im Ausland würden durch die Angleichung der Semesterzeiten an den europäischen Hochschulraum erleichtert.

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Der Politiker erinnerte an den Koalitionsvertrag der schwarz-grünes Landesregierung, in dem eine Verbesserung der „Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Wissenschaft“ versprochen wurde. Handlungsspielraum habe die Landesregierung, da laut Hochschulgesetz die Wissenschaftsminister „im Benehmen mit den Hochschulen“ die Semesterzeiten festlegten.

Aus den Hochschulen und von Studierenden habe die SPD auf ihren Vorstoß bereits positive Reaktionen erhalten, sagte Hartmann und verwies auf eine Petition des Elternnetzwerkes der Ruhr-Uni Bochum an das NRW-Wissenschaftsministerium mit dem Wunsch, die Ferienzeiten stärker zu harmonisieren. Auch der Rektor der Ruhr-Uni habe sich offen für diesen Vorschlag gezeigt.