Düsseldorf. Der Terrorverdacht gegen zwei Iraner erhärtet sich weiter. Gegen den älteren Bruder (32) ist ein neuer Haftbefehl verkündet worden.

Der Verdacht gegen die in Castrop-Rauxel festgenommenen mutmaßlichen Terror-Planer hat sich nach Ansicht der Ermittler weiter erhärtet. Gegen den 32 Jahre alten Verdächtigen sei ein neuer Haftbefehl verkündet worden, der nunmehr auch die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat umfasst, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf am Freitag. Bei seinem 25 Jahre alten Bruder sei ein entsprechender Haftbefehl beantragt worden, darüber werde wohl kommende Woche entschieden.

Castrop-Rauxel: Brüder bleiben in Untersuchungshaft

Die Verteidiger der beiden Iraner hatten Haftprüfungen beantragt, die am Donnerstag und Freitag stattfinden sollten, zogen diese aber wieder zurück. Die Brüder bleiben somit in Untersuchungshaft. Die Haftbefehle waren zunächst wegen der Verabredung zu einem Verbrechen, nämlich Mord, erlassen worden.

Hergestellte Giftstoffe seien nach wie vor nicht gefunden worden, betonte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft am Freitag. „Wir gehen auch nicht davon aus, dass es die gibt“, sagte er. Es seien aber Grundstoffe zur Herstellung von Gift gefunden worden, außerdem untermauerten sichergestellte Daten den Tatvorwurf.

Brüder planten offenbar Terroranschlag in der Silvesternacht

Am Montag war bekannt geworden, dass die beiden Verdächtigen offenbar einen „terroristischen Anschlag im Auftrag des sogenannten IS in der Silvesternacht 2022“ planten. Es sei geplant gewesen, mit den Giften Rizin oder Cyanid zum Jahreswechsel eine „größere Menschengruppe“ anzugreifen. Das ging aus einem Bericht von NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) an den Rechtsausschuss des Landtages hervor.

Pikant: Die NRW-Justizbehörden erfuhren von diesen Terrorplänen erst am 7. Januar. Das Bundeskriminalamt (BKA) hatte aber schon am 30. Dezember 2022 „im Rahmen des internationale Nachrichtenaustausches“ erfahren, dass ein in Deutschland lokalisierter Telegram-Nutzer diesen Anschlag plane. Damit ist der 32-jährige Iraner in Castrop-Rauxel gemeint. (mit dpa)