Düsseldorf. Nicht alle geförderten Städte rufen Geld für die Rettung der Innenstädte vollständig ab. Sogar im Ruhrgebiet.

NRW stellt 224 Kommunen im Land insgesamt rund 100 Millionen Euro zur Verfügung, um die unter den Coronafolgen leidenden Innenstädte zu stärken. Allerdings hat etwa ein Drittel dieser Kommunen das schon bewilligte Geld noch nicht vollständig abgerufen. Darunter sind auch die Ruhrgebietsstädte Essen, Mülheim, Duisburg und Oberhausen, wie aus einem Bericht von NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) an den Bauausschuss des Landtags hervorgeht.

Dortmund, Castrop-Rauxel, Hagen und weitere Revierstädte haben hingegen sämtliche bewilligten Mittel aus dem „Sofortprogramm Innenstadt“ schon erhalten. Der Bericht nennt keine Gründe, warum zum 1. Dezember 2022 etwa 15 Prozent des bewilligten Geldes noch nicht abgerufen worden war.

Förderlücke zwischen null und 76 Prozent

Essen hat demnach einen Anspruch auf rund 4,2 Millionen Euro, aber bisher nur etwa 2,8 Millionen Euro abgerufen. Hier geht es um die Fördergebiete Innenstadt, Borbeck, Steele und Südostviertel.

Hauptgrund für die Fördermittelrückgabe ist nach Angaben der Stadt Essen, dass die An- und Weitervermietung von leerstehenden Läden in der Limbecker Straße hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückblieb.

In Mülheim liegt die Lücke laut dem Bericht bei 265.000 Euro (75 Prozent des bewilligten Geldes wurde noch nicht ausgezahlt), im Duisburg bei 146.000 Euro (19 Prozent sind noch offen), in Oberhausen bei 726.000 Euro (50 Prozent).

Weitere Beispiele: Die Förderlücke beträgt in Düsseldorf, Köln, Hattingen und Herne null Prozent, in Bochum vier Prozent, in Ennepetal 76 Prozent, in Gelsenkirchen 2,7 Prozent, in Schwelm 33 Prozent, in Siegen 48 Prozent, in Wetter 82 und in Wesel 58 Prozent.