Düsseldorf. Henning Höne möchte Landesvorsitzender der Liberalen werden. Aber der liberale Nachwuchs lehnt ihn ab.
Die Jungen Liberalen (Julis) in NRW stellen sich einer Kandidatur des designierten Landesparteivorsitzenden Henning Höne in den Weg. „Wir würden uns einen anderen Vorsitzenden wünschen. Wir benötigen jetzt einen echten Neuanfang“, sagte Juli-Landeschef Alexander Steffen am Montag nach dem Landeskongress der Organisation in Mülheim.
Höne ist FDP-Landtagsfraktionschef und möchte im Januar Nachfolger von Noch-Parteichef Joachim Stamp werden. Nach der Niederlage bei der Landtagswahl im Mai und dem Ende der FDP-Regierungsbeteiligung in NRW macht Stamp den Platz frei für einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin.
"FDP darf sich nie wieder so vom Koalitionspartner kastrieren lassen"
Alexander Steffen hatte schon im Juni den Rückzug von Landesparteichef Joachim Stamp und des kompletten Vorstands gefordert. Wenige Wochen vor dem nächsten FDP-Landesparteitag heizt er die Personaldiskussionen bei den Liberalen erneut an.
Beim Landeskongress in Mülheim wurde viel über die Aufarbeitung der Wahlniederlage geredet. Steffen kritisierte das "zu positive und naive Verhältnis" der Mutterpartei zum damaligen Koalitionspartner, der CDU: „Nie wieder darf sich unsere Landespartei so sehr von einem Koalitionspartner kastrieren lassen, nie wieder darf eine Landespartei so wenig eigenständig sein und nie wieder darf die Loyalität dem Koalitionspartner gegenüber größer sein als den eigenen Mitgliedern und ihren Überzeugungen", so der Juli-Landeschef.