Essen. Das nationale Foto-Institut kommt nach Düsseldorf, nicht nach Essen. SPD-Abgeordnete aus dem Ruhrgebiet bedauern die Entscheidung.

In der Standortentscheidung für das geplante Foto-Institut des Bundes haben sich jetzt auch die SPD-Bundestagsabgeordneten aus dem Ruhrgebiet zu Wort gemeldet. Sie zeigten sich enttäuscht über das am vergangenen Freitag bekannt gewordene Votum des Haushaltsausschusses des Bundestages zum Nachteil Essens. „Ich hätte mir gewünscht, alle Beteiligten hätten eine Form der Zusammenarbeit gefunden, um den Streit für die Sache beizulegen. Denn fachlich hat Essen eine Menge zu bieten - das ist spätestens auch im Gutachten deutlich geworden“, sagte die Sprecherin der Gruppe, Michelle Müntefering, dieser Redaktion. Der Haushaltsausschuss sei in dieser Frage aber „weiter festgelegt“ gewesen.

Die Herner Bundestagsabgeordnete riet dazu, trotz der nun erfolgten Entscheidung für Düsseldorf als Sitz des nationalen Instituts den Standort Essen nicht komplett aufzugeben. „Ich meine: Um dem Auftrag gerecht zu werden, wird Essen perspektivisch weiter gebraucht“, sagte Müntefering.

Am Freitag war bekannt geworden, dass das geplante Deutsche Foto-Institut nach Düsseldorf kommen soll. Vorausgegangen war eine jahrelange Standortdebatte. Sowohl Düsseldorf als auch Essen wollten das von der früheren Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) vorangetriebene Projekt bei sich ansiedeln. In dem Institut sollen Nachlässe von Fotografen gesammelt, Forschung zu Restaurierung und Konservierung vorangetrieben sowie Ausstellungen, Publikationen und Veranstaltungen organisiert werden.