Düsseldorf/Köln. . Ab dem 8. Februar starten Apotheken in NRW eigenständig mit den Corona-Impfungen. Hausärzteverbände kritisieren das Vorgehen. Die Infos.
Die Apotheken in Nordrhein-Westfalen können am 8. Februar mit Corona-Impfungen starten. „Ab dem 1. Februar werden die Apotheken dafür Impfstoffe bestellen können“, sagt der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, am Freitag (28.Januar) der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.
Prinzipiell stünden alle Impfstoffe auch in den Apotheken zur Verfügung. Die Bürgerinnen und Bürger müssten allerdings vorab Termine vereinbaren, um sparsam mit dem Impfstoff umzugehen. Je nach Ampullengröße seien bis zu 20 Dosen in einem Gefäß.
Anfang März: Jede zweite NRW-Apotheke soll Impfung anbieten
Er gehe davon aus, dass spätestens Anfang März jede zweite der rund 4000 Apotheken in NRW Corona-Impfungen anbieten könne, sagt Preis. Voraussetzungen seien eine mehrstündige theoretische und praktische Ausbildung durch einen Arzt und ein abgetrennter Behandlungsraum in der Apotheke.
Geimpft werde nur von Apothekerinnen und Apothekern, nicht von Assistierenden. Möglich seien sowohl Erst-, Zweit- als auch Booster-Impfungen.
Hausärzteverbände kritisieren Impfangebote von Apothekern
Die Hausärzteverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe kritisieren zusätzliche Corona-Impfangebote durch Apotheker und Zahnärzte mit Verweis auf den Beratungsbedarf sowie freie Termine in den Praxen und Impfzentren. Die Verbände erklärten am Montag (31. Januar), dass sie das Impfen durch Apotheker oder Zahnärzte ablehnten, da es allein mit der Durchführung der Impfung nicht getan sei.
„Im Rahmen der zunehmend verschiedenen Impfvorgaben möchten Patientinnen und Patienten auch beraten werden, und zwar in Bezug auf ihre individuelle Situation oder mögliche Vorerkrankungen“, sagt die Chefin des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe, Anke Richter-Scheer. Sie betont: „Und das ist Aufgabe des Hausarztes, der die Patienten, ihre medizinische Vorgeschichte und Lebensumstände am besten kennt.“
Hausärzteverbände gegen Impfaktion der AOK im Rheinland
Anlass für die Kritik ist eine Impfaktion in einigen Städten im Rheinland, bei der die AOK Rheinland/Hamburg und die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein mit der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein und dem Apothekerverband Nordrhein zusammenarbeiten. An ausgewählten AOK-Standorten sind laut den Beteiligten an bestimmten Tagen Impfungen mit einem Impfstoff ohne Voranmeldung geplant.
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„Dieses Impfangebot ist in der jetzigen Situation nicht nachvollziehbar, zumal in den letzten zwei Wochen die Impfstellen sowie auch die Hausarztpraxen ihre Impfangebotstermine nicht zu 100 Prozent belegen konnten und genug Termine frei sind“, sagt der Chef des Hausärzteverbandes Nordrhein, Oliver Funken. (dpa)