Düsseldorf. Manche Städte zögern noch und haben Personalsorgen. Die Beschleunigung der Impfkampagne funktioniert noch nicht überall.

NRW gleicht bei der Einführung von kleineren zentralen Impfstellen als Ersatz für die Ende September geschlossenen großen Impfzentren bisher noch einem Flickenteppich. Einige Kommunen wie Bottrop und der Ennepe-Ruhr-Kreis haben in den vergangenen Tagen schon solche Angebote geschaffen, die beiden schon seit Langem funktionierenden Impfstellen in Düsseldorf verzeichnen regen Zulauf. Es gibt allerdings auch zahlreiche Städte, die ihre Impfstellen gerade erst vorbereiten oder überlegen, ob sie überhaupt welche benötigen.

Die dringend erforderliche Beschleunigung der Impfkampagne in den Kommunen, besonders bei den Auffrischungsimpfungen (Booster), hat also noch nicht richtig Fahrt aufgenommen, obwohl NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) einen entsprechenden Erlass an die Stadtverwaltungen verschickt hat. Antworten des Ministeriums auf wichtige Frage zum Impfen finden Sie hier.

Dortmunder Dezernentin: "Personal und Orte fallen nicht vom Himmel"

In Dortmund, das noch keine feste Impfstelle hat, bildeten sich zuletzt lange Schlangen vor dem Impfbus am Fußballmuseum. Zwei Busse wird die Stadt jetzt einsetzen, einen in der Nähe des Weihnachtsmarktes, den zweiten im ganzen Stadtgebiet. „Wir werden auch dezentrale Impfstellen einrichten“, kündigte Dezernentin Birgit Zoerner am Dienstag an. „So etwas kann man aber nicht über Nacht schaffen. Personal und Orte dafür fallen nicht vom Himmel“, schränkte sie ein. Man hätte es leichter, wenn die Impfzentren nicht geschlossen worden wären, ist man sich im Dortmunder Rathaus sicher.

Gelsenkirchen wird ebenfalls einen zweiten Impfbus nutzen. Damit stehen bald vier Impfstraßen zur Verfügung, erklärte ein Stadt-Sprecher. Sollte dies nicht reichen, werde auch Gelsenkirchen eine feste Impfstelle eröffnen. Bochum setzt hingegen auf drei kleinere Impfstellen ab dem 22. November und zusätzlich, schon ab Donnerstag, auf ein festes Impfangebot auf dem Weihnachtsmarkt. Auch in Bochum hätte man gern das Impfzentrum weiter betrieben. Nun stelle die Umstellung auf kleinere Impfgelegenheiten die Verwaltung vor Herausforderungen, erklärte ein Sprecher. Denn Impfstellen müssten mit Fachpersonal ausgestattet werden.

Impfstelle ja, aber nur mit Termin

Der Kreis Gütersloh kündigte an, am 24. November eine Impfstelle im ehemaligen dortigen Impfzentrum an den Start zu bringen. Interessierte müssen aber Online-Termine für die Impfungen buchen, können also nicht spontan vor Ort nach einer Erst-, Zweit- oder Booster-Impfung fragen. Das aber ist nach Einschätzung von Experten dringend erforderlich: niedrigschwellige, unkomplizierte Impf-Möglichkeiten für alle.

„Für die kommenden Monate ist der Impffortschritt von zentraler Bedeutung“, hatte Laumann am Dienstag mitgeteilt. Hier sei mehr Tempo gefragt. Seine Hoffnung: Mit den neuen Impfangeboten, zusätzlich zu denen der niedergelassenen Ärzte, werde „weiterer Schwung in die Impfkampagne“ gebracht.

NRW veranstaltet den "Impf-Advent"

Das NRW-Gesundheitsministerium hat die Ärzteschaft im Land am Dienstag dazu aufgerufen, insbesondere während der Adventszeit auch freitagnachmittags und samstags zu impfen ("Impf-Advent").