Essen. Der Apothekerverband Nordrhein berichtet von Engpässen bei Corona-Schnelltests. Das führt zu steigenden Preisen - auch im freien Verkauf.

Wer in den letzten Tagen in einer Apotheke oder beiom Discounter einen Corona-Schnelltest gekauft hat, dürfte sich vielerorts über die Kosten gewundert haben. Beim Discounter ist der Preis zum Teil von 1,29 auf 1,95 Euro gestiegen. Bei einer Stichprobe in einer Apotheke kostete der Test der selben Firma sogar 3,69 Euro.

Der Apothekerverband Nordrhein warnt vor knapp werdenden Corona-Schnelltests in den Apotheken und steigenden Preisen. „Vielerorts sind Tests nicht mehr erhältlich“, sagte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein der Zeitung „Rheinische Post“. „Auch die Zulieferer für die Apotheken können nicht mehr alle Bestellungen unserer Mitgliedsapotheken bedienen. Wir haben deshalb mit Engpässen bei Tests für Laien und bei professionellen Tests für unsere Teststellen zu kämpfen“, sagte Preis. Das führe auch zu steigenden Preisen.

Politik plant wieder die Einführung kostenloser Bürgertests

Bei einer Wiedereinführung der kostenlosen Bürgertests sei daher eine ausreichende Vergütung für die Durchführung von Schnelltests wichtig: Nur so lasse sich den „stark steigenden Einkaufspreisen begegnen“, begründete der Verbandschef. Zwar hätten einige Apotheken ihr Angebot als Teststelle aufgegeben, seien aber bereit, wieder loszulegen. Dazu brauche es allerdings „schnell eine eindeutige Entscheidung der Politik“.

Vertreter der voraussichtlichen künftigen Ampel-Koalition hatten am Montag deutlich gemacht, dass sie eine Wiedereinführung der kostenfreien Schnelltests für alle planen. Nach Angaben des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) laufen darüber mit den Ampel-Vertretern derzeit Gespräche. Seit dem 11. Oktober gibt es die kostenfreien Schnelltests nur noch für bestimmte Gruppen, die sich nicht impfen lassen können, etwa Kinder unter 12 Jahren. (dpa/red)