Essen. Die Grundsteuer, die Bürger in NRW durchschnittlich bezahlen müssen, ist auch 2020 wieder gestiegen. Das zeigt eine Analyse.

Hausbesitzer und Mieter in NRW werden bei der Grundsteuer immer kräftiger zur Kasse gebeten. Wie eine am Donnerstag veröffentlichte Analyse der Beratungsgesellschaft EY zeigt, haben NRW-Bürger im vergangenen Jahr durchschnittlich 212 Euro an Grundsteuern bezahlt – ein Anstieg um elf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

NRW Spitzenreiter beim Hebesatz

Höher als im NRW-Durchschnitt ist die Grundsteuer laut EY nur noch in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. Bundesweit lag der Schnitt bei 172 Euro. In Bayern liegt die Pro-Kopf-Steuerbelastung bei 139 Euro. Bei den Grundsteuer-Hebesätzen, die die Kommunen selbst festlegen, ist NRW seit Jahren Spitzenreiter. Auch hier stieg der Durchschnittssatz weiter an auf jetzt 547 Punkte. Im Ruhrgebiet liegen die Sätze wegen der angespannten Haushaltslage der Kommunen zum Teil deutlich darüber. Höchstsätze im Revier nehmen Witten (910) und Mülheim (890). Insgesamt liegen von den 50 deutschen Kommunen mit den höchsten Grundsteuer-Hebesätzen laut EY 32 in NRW.

Neuberechnung ab 2025

Die Berechnung der Grundsteuer wird derzeit bis 2025 bundesweit umgestellt. Was auf Mieter, die die Grundsteuer anteilig über ihre Nebenkosten bezahlen, sowie Haus- und Wohnungseigentümer konkret zukommt, ist aber noch völlig unklar. Beobachter rechnen damit, dass sich die Verteilung der Grundsteuerlast in Deutschland deutlich verschieben wird. Die Reform soll zwar aufkommensneutral sein, die Gesamtsumme von derzeit rund 14 Milliarden bleibt damit gleich, nicht aber das individuelle Aufkommen für jedes einzelne Grundstück.