Essen. Abstand halten, Maske tragen, Kontakte reduzieren: Die Corona-Maßnahmen haben im ersten Quartal für deutlich weniger kranke Arbeitnehmer gesorgt.

Die Abstands- und Hygieneregeln in der Corona-Pandemie haben in der kalten Jahreszeit offenbar für eine auffallend niedrige Anzahl von Krankschreibungen gesorgt. Das geht aus Daten hervor, die die AOK Nordwest und Rheinland am Mittwoch veröffentlich haben.

In Westfalen-Lippe betrug der Krankenstand bei den rund 1,2 Millionen AOK-versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in den ersten drei Monaten des Jahres nur 5,7 Prozent. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es laut AOK Nordwest noch 7,2 Prozent – das ist ein Minus von über 20 Prozent.

Am stärksten sei der Rückgang bei den Erkältungskrankheiten gewesen, so die Krankenversicherung mit Sitz in Dortmund. AOK-Chef Tom Ackermann vermutet dahinter die Corona-Regeln: „Wir gehen davon aus, dass die Abstands- und Hygieneregeln sowie die eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten zu diesem deutlichen Rückgang geführt haben“, sagt er.

Im März meldeten sich auffallend wenig Arbeitnehmer krank

Den Trend bestätigt die AOK Rheinland/Hamburg für die rund 1,15 Millionen bei ihr versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus dem Rheinland. In den Monaten Januar bis März habe sich der Krankenstand von 6,97 Prozent im Jahr 2020 auf 5,48 Prozent im aktuellen Jahr verringert. Das entspricht einem Rückgang von 21 Prozent. Am deutlichsten wird die Entwicklung am Beispiel eines Monats: Im März 2020 hat der Krankenstand bei 8,34 Prozent gelegen, im März 2021 bei 5,56 Prozent.

Wer sich krankmeldete, blieb der Arbeit allerdings im Schnitt länger fern – auffällig ist das laut AOK Nordwest bei psychischen Erkrankungen. Im ersten Quartal 2021 dauerte ein Arbeitsunfähigkeitsfall wegen einer solchen Erkrankung durchschnittlich 24,7 Tage. Das sind 1,7 Tage mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. (stew)