Düsseldorf. Der Corona-Impfstoff ist weiter begrenzt. Insgesamt sind seit Dezember über eine Million Menschen in NRW gegen Corona geimpft worden.

Update 6. März (Samstag): In Nordrhein-Westfalen sind nun eine Million Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Seit dem Impfstart Ende Dezember hätten 1 026 612 Menschen ihre Erstimpfung erhalten, teilte das Robert Koch-Institut am Samstag mit. Damit sind in NRW 5,7 Prozent der Bürger mindestens einmal gegen Corona geimpft - bundesweit sind es mit 5,9 Prozent etwas mehr. Knapp 480 000 Menschen haben in NRW auch die zweite Spritze für den vollen Impfschutz erhalten.

Corona-Impfungen in NRW: Über eine Million Menschen geimpft

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann rechnet bis April mit gut zwei Millionen Erstimpfungen in Nordrhein-Westfalen. Mit der Freigabe des Impfstoffs von Astrazeneca nun auch für über 65-Jährige werde man das Impftempo erhöhen können, sagte der CDU-Politiker dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitagsausgabe).

Im März sollten insgesamt 756.600 Dosen von Astrazeneca als Erstimpfungen und 620.000 Dosen von Biontech als Erst- und Zweitimpfungen verabreicht werden. Ende März solle die Impfung chronisch Kranker durch Hausärzte beginnen. „Wir müssen jetzt Meter machen und den gesamten Astrazeneca-Impfstoff bis Ende März verimpfen“, sagte Laumann der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe).

„Wir müssen jetzt Meter machen und den gesamten Astrazeneca-Impfstoff bis Ende März verimpfen“: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.
„Wir müssen jetzt Meter machen und den gesamten Astrazeneca-Impfstoff bis Ende März verimpfen“: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. © Federico Gambarini/dpa

Bisher haben in NRW laut Robert Koch-Institut seit Impfstart Ende Dezember 959.746 Menschen eine erste Spritze und 449.292 Personen mit einer zweiten Spritze bereits den vollen Impfschutz erhalten. Noch in dieser Woche soll laut Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) der Ein-Millionste Mensch in NRW erstgeimpft werden.

Laumann gegen Verschiebung von Terminen für Zweitimpfungen

In einem Interview der „Rheinischen Post“ sprach sich Laumann aber dagegen aus, bereits vereinbarte Impftermine für Zweitimpfungen zu verschieben, um schneller mehr Erstimpfungen zu ermöglichen. „Wir haben jetzt den über 80-Jährigen, die sich impfen lassen wollen, einen Termin verschafft. Ich bin der Meinung, dass man das jetzt nicht unnötig durcheinanderbringen darf“, sagte er. Bei neuen Terminen werde man eine Verlängerung des Zeitraums zwischen Erst- und Zweitimpfung aber berücksichtigen.

Der Gruppe der chronisch Kranken könne man wohl ab Ende März ein Impfangebot über Hausarztpraxen machen, so Laumann. „Die Hausärzte werden jetzt ihre Patientendaten danach durchsuchen, wer infrage kommt, und diese dann auch informieren“, sagte er.

Laumann sprach sich zwar dafür aus, dass auch Hausärzte möglichst schnell impfen können sollten. Er rechnete aber vor: Wenn man jedem Hausarzt nur 100 Dosen gebe, dann brauche man in NRW schon 1,1 Millionen Impfdosen.

Impfungen von Lehrern und Erziehern könnten sich verzögern

Die Impfung von Lehrern, Kita-Personal und Polizei könnte sich durch die Freigabe von Astrazeneca-Impfstoff für Menschen über 65 verzögern, räumte Laumann am Donnerstag im Landtag ein. Bei diesen Gruppen werde es „natürlich nicht mehr so schnell vorangehen“, sagte er. Denn bis Ende März stünden in NRW nur eine Million Dosen des Herstellers Astrazeneca zur Verfügung. „Wir haben nicht mehr.“ (Lesen Sie hier mehr über den Impfstoff und die Probleme mit der Verteilung)

Allein 1,6 Millionen Menschen über 70 Jahre gehörten aber in die Priorisierungsgruppe zwei sowie rund 750.000 andere Personen wie Kita-Beschäftigte und Lehrkräfte. NRW werde sich an die festgelegte Impfreihenfolge halten.

Biontech-Impfstoff wird für Gruppe 1 benötigt

Der Impfstoff des Herstellers Biontech komme für Impfungen der Gruppe zwei nicht in Frage, denn dieser werde im März komplett für die Impfungen der Menschen über 80 Jahre gebraucht, so Laumann.

Jede Woche bekämen aus dieser Gruppe 100.000 Menschen in NRW ihre Erstimpfung. In den nächsten drei Wochen stünden außerdem die Zweitimpfungen an. Zudem sollten auch noch etwa 300.000 Beschäftigte in Arztpraxen und Menschen in Behinderteneinrichtungen geimpft werden.

Astrazeneca-Impfstoff jetzt auch für Ältere empfohlen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte am Donnerstag mitgeteilt, die Impfung mit dem Astrazeneca-Vakzin „für alle Altersgruppen, entsprechend der Zulassung zu empfehlen“. Ende Januar hatte die Stiko den Impfstoff zunächst nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen, weil Daten zur Wirkung bei Älteren fehlten. (dpa)