Düsseldorf. Liebling im Laschet-Land: Der CSU-Chef ist nun auch an Rhein und Ruhr klarer Favorit auf die Kanzlerkandidatur der Union.

Die NRW-CDU und Ministerpräsident Armin Laschet haben in der Corona-Krise offenbar an Rückhalt in der Bevölkerung gewonnen. Laut „NRW-Trend“ von Infratest Dimap im Auftrag der WDR-Sendung „Westpol“ käme die CDU in der Sonntagsfrage auf 37 Prozent und schnitte damit 3 Prozentpunkte besser ab als im September 2020. Koalitionspartner FDP könnte sich leicht auf 8 Prozent verbessern (+1). Trotz dieser Zugewinne hätte die schwarz-gelbe Koalition, die in NRW seit 2017 mit nur einer Stimme über der absoluten Mehrheit im Landtag liegt, ihre Regierungsmehrheit jedoch verloren.

Die SPD taumelt derweil in ihrem einstigen „Stammland“ einem weiteren Tiefpunkt entgegen: Sie verliert im Vergleich zum September erneut deutlich (-4) und fällt auf 17 Prozent. Klare Nummer zwei in NRW sind die Grünen mit 24 Prozent (+2). Die AfD kommt an Rhein und Ruhr nur noch auf 6 Prozent (-1).

Wie gut sind die Zufriedenheitswerte im Vergleich mit Amtskollegen?

Laschet hat nach seiner Wahl zum CDU-Bundesvorsitzenden deutlich an Zustimmung gewonnen: 60 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden, das bedeutet im Gegensatz zum September ein Plus von 8 Punkten. In der Riege der Ministerpräsidenten sind das gleichwohl keine Traumwerte: Zuletzt erreichten seine Amtskollegen Malu Dreyer (SPD, Rheinland-Pfalz) und Markus Söder (CSU, Bayern) beim selben Institut 72 Prozent Zustimmung.

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Söder ist inzwischen auch bei den NRW-Bürgern das Maß aller Dinge, wenn es um die Kanzlerkandidatur der Union geht: 56 Prozent der Befragten halten Söder für einen guten Kanzlerkandidaten - im Vergleich zum April 2020 ein Sprung um 13 Prozentpunkte. Für Laschet sprachen sich in der K-Frage nur 47 Prozent (+2) der NRW-Befragten aus. Auch bei den Unions-Anhängern an Rhein und Ruhr schneidet Söder mit 74 Prozent besser ab als Laschet (64).

Zwei FDP-Minister fallen bei den NRW-Bürgern durch

Insgesamt wird die Arbeit der NRW-Landesregierung mit 59 Prozent etwas besser bewertet als im September (+3). Allerdings gibt es unter Demoskopen die Faustregel, dass 60 Prozent Zustimmung für eine Wiederwahl eher die untere Grenze sind. Offenbar wird insbesondere die Arbeit der FDP-Minister Joachim Stamp (Familie) und Yvonne Gebauer (Bildung) in den wahlentscheidenden Politikbereichen Kita und Schule in der Corona-Krise sehr kritisch gesehen. Mit Stamp sind nur 16 Prozent der Befragten zufrieden (-4). Zwei Drittel der Befragten kennen den Vize-Ministerpräsidenten gar nicht oder trauen sich kein Urteil über seine Arbeit zu. Mit Gebauer sind nur noch 21 Prozent (-3) zufrieden.