Düsseldorf. Der stellvertretende NRW-Ministerpräsident appelliert an die Kirchen in Deutschland. Untersagt werden sollen Gottesdienste in NRW aber nicht.

  • NRW-Vize-Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) hat die Kirchen in Deutschland zur Absage aller Präsenzgottesdienste zu Weihnachten aufgerufen.
  • NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) erklärte auf der Landespressekonferenz: "Die Landesregierung wird keine Gottesdienste untersagen."
  • Die katholischen Bistümer lehnen einen kompletten Verzicht auf Präsenzgottesdienste bislang ab.

Fast alle evangelischen Gemeinden in NRW haben ihre Präsenzgottesdienste abgesagt, aber die katholische Kirche will noch an der Möglichkeit festhalten. Vize-Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) fordert nun deutschlandweit alle Kirchen zum Verzicht auf.

Stamp fordert bundesweite Absage aller Präsenz-Gottesdienste - Laschet spricht von Präsenzgottesdienst mit "strengen Regeln"

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat auf der Landespressekonferenz erklärt, "dass die Landesregierung keine Gottesdienste untersagen wird.” Viele Gemeinden steigen auf Online-Gottesdienste um, andere halten an dem Präsenzgottesdienst fest, “aber mit strengen Regeln”, sagt Laschet. Die strengen Regeln für die Gottesdienste müssten gerade an Weihnachten eingehalten werden. “Es darf keinen Gemeindegesang geben”, ermahnt der NRW-Ministerpräsident. Den Gemeinden ist derzeit freigestellt, wie sie den Gottesdienst abhalten wollen.

Der nordrhein-westfälische Vize-Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) hat die Kirchen in Deutschland zur Absage aller Präsenzgottesdienste zu Weihnachten aufgerufen. „Die völlig unabsehbare Entwicklung der Pandemie und die Nöte auf den Intensivstationen in vielen Teilen Deutschlands“ machten dies seiner Meinung nach unausweichlich, sagte Stamp am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

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Auch Stamp habe kein Verbot von Gottesdiensten gefordert, erklärte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. "Wir haben die Regeln, die in ganz Deutschland gelten." Laschet selbst habe zwar Ticket für eine Christmette in Aachen gebucht, werde aber auch einen Besuch verzichten. Einen Wiederspruch zwischen den Aussagen sieht Laschet nicht: "Das ist kein anderer Kurs", sagt er. Er habe bereits am Wochenende appelliert, Gottesdienste abzusagen. "Und das passiert auch", erklärt der Ministerpräsident. Aber in großen Kirchen, "wie zum Beispiel im Kölner Dom", sei ein Präsenzgottesdienst mit Abstandsregeln möglich.

Stamp: Verzicht auf Weihnachtsgottesdienst sei gelebte Nächstenliebe

„Als bekennender und praktizierender Christ fällt es mir schwer, zum generellen Verzicht auf Präsenzgottesdienste an Weihnachten aufzurufen“, sagte Stamp. Ihm sei bewusst, dass viele Gemeinden vor Ort hervorragende Hygienekonzepte entwickelt hätten. „Aber es ist in dieser Lage schwer zu verantworten, dass sich größere Menschenmengen treffen und sich dann doch außerhalb des Gottesdienstes angesichts des Weihnachtsfest eng begegnen und auch umarmen werden.“

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Gerade ältere Menschen verspürten vermutlich „eine religiöse Pflicht“, in den Gottesdienst zu gehen, wenn er in Präsenz stattfindet. „Aber gerade gegenüber diesen Risikogruppen haben wir eine besondere Verantwortung. Ein genereller Verzicht auf Präsenzgottesdienste wäre daher aus meiner Sicht gelebte Nächstenliebe“, so Stamp.

Fast alle evangelischen Gemeinden in NRW sagen Präsenzgottesdienste ab

Die meisten evangelischen Kirchenleitungen in NRW hatten wegen der aktuellen Corona-Lage bereits ihren Gemeinden geraten, auf Präsenzgottesdienste zu verzichten. Im Rheinland, wo die Entscheidung den örtlichen Kirchen überlassen wurde, hatten nach Angaben eines Sprechers vom Montag zwischen 80 und 90 Prozent von sich aus die Gottesdienste abgesagt.

Katholische Bistümer lehnen kompletten Verzicht bislang ab

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Die katholischen Bistümer lehnen einen kompletten Verzicht auf Präsenzgottesdienste bislang ab. Pfarrer Antonius Hamers vom Katholischen Büro NRW hatte am Montag der dpa gesagt, er habe am Vortag Kontakt mit der Düsseldorfer Staatskanzlei gehabt und in Absprache mit den fünf katholischen Bistümern in NRW erklärt, dass ein genereller Verzicht auf Präsenzgottesdienste für sie nicht in Frage komme.

„Aus der Staatskanzlei ist mir versichert worden, dass der Ministerpräsident die Gottesdienste nicht insgesamt in Frage stelle“, sagte Hamers. Inwieweit Stamps Vorstoß in diesem Kontext mit Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) abgestimmt war, blieb zunächst unklar. (dpa/ck)

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