NRW-Gesundheitsminister Laumann sichert zu, dass Altenheime in der Pandemie besucht werden könnten. Betreiber finden das verantwortungslos.
Pflegeheimbetreiber kritisieren die von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) ausgesprochene Besuchsgarantie als „fahrlässig“. Solange nicht geklärt sei, wo Personal für notwendige Schnelltests hergeholt werden solle, sei solch eine Zusicherung verantwortungslos, heißt es von der Arbeitgeberinitiative „Ruhrgebietskonferenz Pflege“.
Nötig sei, die Anforderungen ans Testpersonal abzusenken. „Dann können wir viel mehr Personen testen und hochbetagte Menschen schützen,“ sagte Konferenz-Sprecher Thomas Eisenreich. Die Initiative schlägt vor, Menschen in Kurzarbeit fürs Testen zu rekrutieren. „Schnelltests sind kein Hexenwerk.“ Eine 80-prozentige Lösung sei 80-mal besser als die heutige Situation.
Am Dienstag hatte Laumann erklärt, dass es in keinem Altenpflegeheim in NRW Betretungs-Verbote geben werde. „Das lasse ich nicht zu“, so der Minister. Er hatte darauf verwiesen, dass die Einrichtungen nicht nur Gelder für die Schnelltests erhielten, sondern auch Kosten für Personal und Hilfskräfte abrechnen könnten.
In Hotspot-Städten wird unterdessen nach eigenen Lösungen gesucht. Duisburg will den Zugang in Seniorenheime stärker beschränken, kann sich mit dem Gesundheitsministerium aber nicht über tägliche Schnelltests einigen. (stew)