Düsseldorf. Ist die Saison für Liftbetreiber verloren? Und was passiert mit Österreich-Rückkehrern? Der Ministerpräsident hat sich jetzt geäußert.
Die Landesregierung will Skifahren und Tagestourismus zwischen den Jahren wegen der Corona-Krise auch im Sauerland untersagen. „Wir appellieren an alle Länder, die Ski-Tourismus haben, ihn zumindest jetzt mal bis zum 10. Januar auszusetzen. Wir werden das auch hier für Nordrhein-Westfalen prüfen“, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Sonntag im „Deutschlandfunk“. Man werde mit Ski-Verleihern und Liftbetreibern im Sauerland sprechen und „da ebenfalls vorbildlich handeln“, kündigte Laschet an.
Keine Pläne für neue Rückreise-Quarantäne
Bislang haben sich EU-weit Italien und Frankreich bereit erklärt, die Ski-Saison in den Weihnachtsferien absagen. Österreich ist dazu bislang nicht bereit. Anders als in Bayern müssen Urlaubsrückkehrer aus Österreich aber in NRW keine verpflichtende Quarantäne befürchten. Das Oberverwaltungsgericht habe die pauschale Quarantäne-Regelungen gerade erst gekippt , weil die Infektionszahlen im Urlaubsort zuweilen niedriger waren als am Wohnort in NRW, so Laschet: „Daran wird derzeit nichts verändert.“
Man werde den Ski-Tourismus in Österreich oder der Schweiz „von uns aus mit Verordnungen nicht verhindern können“, erklärte der Ministerpräsident. Er rief die Bürger zur Vernunft auf: „Es bleibt nur der Appell, dass man in diesem Jahr auf den Ski-Urlaub verzichtet.“
Machen sich die Länder einen schlanken Fuß? Laschet widerspricht
Wie es mit dem Lockdown light weitergehen soll, will Laschet erst Anfang 2021 entscheiden: „Jetzt sind wir in der Sicherungsphase und wir werden Anfang des Monats Januar genau sehen, was können wir tun.“ Die aktuelle Krisenbekämpfung sei auf Dauer nicht durchzuhalten: „Ich kann mir schwer vorstellen, dass wir jetzt noch monatelang alles schließen und Milliarden Monat für Monat aus der Bundeskasse beisteuern. Das wird auch unseren Staat überfordern.“
Die Kritik von Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus, die Länder verließen sich finanziell zu sehr auf den Bund, wies der Ministerpräsident als „nicht ganz fair“ zurück. Auch die Landesregierungen hätte Milliarden für Corona-Hilfen aufgenommen.
In der Führungsdebatte der Union trat Laschet Spekulationen entgegen, er könnte nach seiner Wahl zum CDU-Bundesvorsitzenden im Januar die Kanzlerkandidatur an seinen deutlich beliebteren „Tandem-Partner“ Jens Spahn abtreten. Die Kandidatur werde ausschließlich zwischen dem neuen CDU-Vorsitzenden und CSU-Chef Markus Söder ausgemacht: „So war es immer, so wird es auch dieses Mal sein“, stellte Laschet klar.