Düsseldorf. Der NRW-Städtetag warnt: “in den meisten Wohngeldstellen der Städte in NRW steigen die Anfragen seit dem Frühjahr sehr deutlich an.“

Die Kommunen in NRW registrieren mehr Anträge auf Wohngeld. „In den meisten Wohngeldstellen der Städte in NRW steigen die Anfragen seit dem Frühjahr sehr deutlich an. Seit Beginn der Corona-Beschränkungen Mitte März ist die Zahl der Wohngeldanträge um durchschnittlich 30 bis 50 Prozent gestiegen“, sagte Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetags NRW, dieser Redaktion.

Der Beratungsbedarf sei „nach wie vor sehr hoch“, weil besonders Kurzarbeiter, Minijobber und Künstler stark verunsichert seien und befürchteten, ihre Miete nicht mehr bezahlen zu können , so der Verband.

Anstieg bei den Anträgen auch im Ruhrgebiet

Wohngeld ist ein von Bund und Ländern je zur Hälfte getragener Zuschuss zu den Wohnkosten. Eine Reform hatte ab Januar vielen betroffenen Haushalten eine Leistungserhöhung beschert . Laut NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) war dies ein „Meilenstein“.

Die Stadt Dortmund meldet eine Steigerung bei den Wohngeld-Anträgen vom 18 Prozent zwischen März und Oktober im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Schnitt gingen dort monatlich 1330 Anträge ein. Laut einem Stadtsprecher ist davon auszugehen, dass zum Jahresende die Zahlen wieder steigen, „da seit Anfang November erneut viele Dortmunder Bürger Kurzarbeit haben“.

Linke: "Zusammenhang mit der Krise ist offensichtlich"

Die Duisburger Wohngeldstelle verzeichnete in den letzten acht Monaten einen Anstieg der Antragszahlen um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Gelsenkirchen hatte im Mai einen Höchststand an Wohngeld-Anträgen. Seit etwa zwei Wochen gingen dort wieder pandemiebedingte Anträge ein, allerdings „in sehr geringem Maße“, so die Stadt.

Laut der Linken in NRW sind auch in Essen, Köln, Düsseldorf und Iserlohn die Wohngeldanträge deutlich gestiegen. Ein Zusammenhang mit der Coronakrise sei offensichtlich, so Landesparteichef Christian Leye.