Düsseldorf. Erstmals hat sich ein Mitglied der NRW-Regierung vorübergehen in Quarantäne begeben. Jemand aus ihrem Büro wurde positiv getestet.
Weil eine Person aus ihrem Büroumfeld positiv auf das Coronavirus getestet wurde, sagte NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU) am Freitagmorgen eine Pressekonferenz ab und begab sich zunächst umgehend in häusliche Quarantäne. Bei einem Schnelltest wurde bei der Ministerin aber keine Covid-19-Infektion festgestellt. „Passt weiter auf Euch auf und allen Corona-Infizierten gute und schnelle Genesung!“, twitterte die 44-Jährige am Vormittag.
Scharrenbach wollte am Freitag eine Wohnungsmarktprognose für NRW vorstellen. Eine Viertelstunde vor dem Termin kam die Absage. Die Staatskanzlei geht in einer ersten Einschätzung nicht davon aus, dass andere Kabinettsmitglieder in Gefahr seien. In einer Mitteilung hieß es: "Auswirkungen auf das Landeskabinett und anstehende Beratungen ergeben sich nicht. Sitzungen des Landeskabinetts haben zuletzt teils als Video-Konferenz stattgefunden, teils als Präsenzsitzung. Hierbei wurden jederzeit konsequent die Abstands- und Hygieneregeln beachtet und eingehalten. In der aktuellen Woche hat es kein persönliches Treffen des Landeskabinetts gegeben."
Scharrenbach hatte allerdings erst am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz zum Schulstart nach den Herbstferien Kontakt zu NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Ein Sprecher des Schulministeriums versicherte am Freitag, Gebauer werde ihren Amtsgeschäften "unter Wahrung des Infektionsschutzes" weiter nachgehen. Außerdem werde sich die FDP-Politikerin an die "für Kontaktpersonen zweiten Graden geltenden Vorsichtsmaßnahmen" halten. Heißt: Maske tragen, Kontakte reduzieren und beobachten, ob sich Krankheitssymptome einstellen. Solche Symptome habe die Schulministerin gegenwärtig nicht, so der Sprecher.
Scharrenbachs Ministerium teilte am Nachmittag mit, dass die Ministerin nach Einschätzung des zuständigen Gesundheitsamtes keinen engen Kontakt mit der positiv getesteten Person aus ihrem Büroumfeld hatte. Deshalb seien keine weiteren Maßnahmen zu ergreifen. Auch eine weitere Quarantäne sei nicht mehr erforderlich.