Düsseldorf. Corona ist für die Ehrenamtler im Breitensport eine Riesenbelastung. Wie geht es mit dem Liga- und Wettkampfbetrieb weiter? Das Land äußert sich.

Die Landesregierung erwartet in den kommenden Wochen einen flächendeckenden Neustart des Breitensports trotz der anhaltenden Corona-Pandemie. „Es gibt gegenwärtig keine Anzeichen dafür, dass der Liga- und Wettkampfbetrieb im nordrhein-westfälischen Amateur- und Jugendsport im Herbst nicht an den Start gehen wird“, sagte Sport-Staatssekretärin Andrea Milz (CDU) am Donnerstag auf Anfrage unserer Redaktion. Dies gelte für die meisten der großen Mannschaftssportarten ebenso wie für Wettkämpfe in Individualsportarten.

300 Zuschauer dürfen rein, müssen aber registriert und auf Abstand gehalten werden

Allerdings sei nicht zu verkennen, dass es Bereiche im Amateur- und Jugendsport gebe, die mit den gegenwärtigen Regelungen in der Durchführung ihres Wettkampfbetriebs an Grenzen stießen, so Milz. Ebenso müsse das aktuelle Infektionsgeschehen weiter beobachtet werden. Nach der aktuellen Corona-Schutzverordnung des Landes, die zunächst bis 15. September gilt, sind Spiele oder Wettkämpfe mit bis zu 30 Personen wieder möglich. Voraussetzung ist, dass die nachträgliche Rückverfolgbarkeit von Infektionswegen bei einem Corona-Ausbruch gesichert ist. Die Behörden vor Ort können im Einzelfall auch strengere Auflagen machen.

Bis zu 300 Zuschauer dürfen wieder die Wettkämpfe besuchen, wenn die rund 18.500 Vereine in NRW garantieren können, dass Hygieneregeln, Registrierungverpflichtungen und Abstandsgebote auf den Tribünen eingehalten werden. Diese Anforderungen würden maßgeblich von Ehrenamtlichen gemeistert, lobte Milz. Die Staatssekretärin sprach von „erheblichen Herausforderungen“ in den gemeinnützigen Sportvereinen.

Notleidende Vereine können noch bis Mitte November Landeshilfe beantragen

Die Corona-Regeln im Sportbetrieb erforderten derzeit Rechtskenntnisse, hohe kommunikative Kompetenzen und Koordinierungsgeschick, um in Abstimmung mit Behörden, Übungsleitern und Akteuren ein Sportangebot aufrechterhalten zu können. „Unseren Sportvereinen gelingt dies alles hervorragend. Sollten dennoch finanzielle Probleme auftauchen, bin ich froh, dass wir ihnen durch unsere Soforthilfe Sport helfen und sie entlasten können“, erklärte Milz.

Das Land hat dem Sport Hilfsgelder in Höhe von zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt, die von notleidenden Vereinen noch bis 15. November über das Förderportal des Landessportbundes beantragt werden können. Bislang haben mehr als 700 Vereine Landesmittel in Anspruch genommen, um der drohenden Zahlungsunfähigkeit zu entgehen.