Düsseldorf. CDU und FDP wollen eine Erschwerniszulage für Ermittler, die kinderpornografisches Material sichten. Sie sollen 300 Euro pro Monat erhalten.

Die NRW-Regierungsfraktionen von CDU und FDP wollen eine Erschwerniszulage für Ermittler, die kinderpornografisches Material sichten müssen. Die Fraktionen haben einen am Mittwoch veröffentlichten Antrag beschlossen, der schon in der kommenden Woche in den NRW-Landtag eingebracht werden soll. Vorgesehen ist eine übertarifliche Zulage von 300 Euro pro Monat für Beamte der Polizei, die „tatsächlich mit den Belastungen der täglichen Auswerte- und Analysearbeit konfrontiert sind“.

„Die unfassbaren Missbrauchsfälle in Münster, Lügde und Bergisch Gladbach zeigen, welche Dimensionen Kindesmissbrauch hat und wie tief die Abgründe in unserer Gesellschaft sind“, heißt es in dem Antrag. „Selbst die erfahrensten Kriminalbeamten sind an die Grenzen des menschlich Erträglichen gestoßen und weit darüber hinaus.“

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Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) lobte die Entscheidung. Dass die Polizei immer mehr Tätern auf die Spur komme, sei auch dem großen Engagement der dort eingesetzten Ermittlungsbeamten und IT-Experten zu verdanken. Die Deutsche Polizeigewerkschaft nannte die Zulage eine Anerkennung für die Beamten, die tagtäglich das Leid und Elend von Kindern vor Augen geführt bekämen und die Täter überführten.

Vor dem Landgericht Köln hat am Montag der Prozess gegen den mutmaßlichen Haupttäter im sogenannten „Missbrauchs-Komplex von Bergisch Gladbach“ begonnen. Jörg L. werden 79 Fälle von Kindesmissbrauch vorgeworfen. (red mit dpa)