Essen. Um die Corona-Pandemie einzudämmen, mussten viele Menschen in Quarantäne. Verstöße sind den Städten bisher kaum bekannt.

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben die Gesundheitsämter im Ruhrgebiet in größerem Umfang Menschen in Quarantäne geschickt. In mindestens 31.000 Fällen haben die Behörden angeordnet, dass potenziell oder tatsächlich Infizierte zu Hause bleiben müssen. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Reihe von AfD-Anfragen von Anfang Juni hervor.

Demnach sind den Städten offenbar nur wenige Fälle bekannt, in denen sich Betroffene nicht an die Vorgaben gehalten haben. Die Ordnungsämter meldeten nur vereinzelte Verstöße gegen die häusliche Quarantäne. Die Behörden reagierten mit Verwarnungen oder erstatteten Anzeige.

Besonders zu Beginn der Pandemie litten die Gesundheitsämter unter erheblichem Personalmangel. In einer Umfrage des WDR vom Mai haben 21 Ämter erklärt, dass sie zu wenig Mitarbeiter hätten, um alle Infektionsketten wie nötig nachzuverfolgen. In der aktuellen Auflistung der Landesregierung gibt derzeit kein einziges Amt in der Region an, mögliche Kontakte eines Infizierten nicht vollständig nachverfolgen zu können. Die Ruhrgebiets-Gesundheitsämter haben aber erheblich personell aufgestockt, um die Krise zu bewältigen. Zwischen Ende Dezember 2019 und Ende März 2020 haben sie insgesamt mindestens 390 zusätzliche Kräfte einsetzen können.