Essen/Herne. Ein Landesprogramm unterstützt 27 Projekte im Ruhrgebiet mit einem Millionenbetrag. In Herne wird zum Beispiel ein alter Sportplatz aufgeforstet.

Ein Bach, der wieder durch die Innenstadt von Moers fließen soll; ein Fußballplatz in Herne, der entsiegelt und aufgeforstet wird; der Aufbau eines grünen „Korridors“ als fußgänger- und fahrradfreundliche Verbindung zwischen Dortmunds Nordstadt und dem Industriehafen der Stadt: Diese und 24 weitere Projekte sollen helfen, das Ruhrgebiet grüner zu machen, als es bereits ist.

Land gibt 2,2 Millionen Euro

Am Freitag übergab NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) in Herne einen Förderbescheid in Höhe von 2,2 Millionen Euro für das „Aktionsprogramm Grüne Lückenschlüsse“ an den Regionalverband Ruhr (RVR). Das Aktionsprogramm ist Teil des Ruhrkonferenz-Projekts „Offensive Grüne Infrastruktur 2030“. Der RVR gibt die Fördermittel anteilig an die Kommunen weiter. Noch in diesem Jahr sollen die 27 Maßnahmen umgesetzt werden - 15 von den jeweiligen Kommunen, elf vom RVR und eine von der Emschergenossenschaft. Die Förderung übernimmt zu hundert Prozent das Land.

Zusammenhängenden Grünzüge im Ruhrgebiet

„Grüne Landschaftsräume und städtisches Grün wollen wir gemeinsam mit Land und Kommunen im Ruhrgebiet langfristig aufwerten und miteinander vernetzen. Nur so können sie ihre vielfältigen Funktionen für Mensch, Natur und Klima erfüllen“, betonte RVR-Umweltdezernentin Nina Frense beim Ortstermin in Herne. Hintergrund ist das Ziel, die vom historischen RVR-Vorgänger Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk schon vor 100 Jahren geplanten, zusammenhängenden Grünzüge im Ruhrgebiet wieder komplette herzustellen und Lückenschlüsse in den besonders für die Frischluftzufuhr wichtigen grünen Achsen im Revier zu schließen. Am Ende soll es ein durchgängiges Netz aus Grün- und Freiräumen im Ruhrgebiet geben.

Auch 10.000 Klimabäume sollen gepflanzt werden

Die zuständige Landesministerin betonte die Aktualität der Maßnahmen. „Gerade in Corona-Zeiten sind die Leistungen der Natur umso wichtiger für uns“, sagte Heinen-Esser. Es gehe darum, die grüne Infrastruktur im Ruhrgebiet nachhaltig zu stärken.

Zum Programm gehört auch die Aktion „10.000 Klimabäume“, zu der es noch einen gesonderten Aufruf geben soll. Die klimaresilienten Bäume sollen im Rahmen einer Förderaktion vergeben und in privaten und wohnortnahen öffentlichen Gartenanlagen gepflanzt werden. Ziel sei es, bei den Bürgern das Bewusstsein für die Anpassungen an den Klimawandel zu stärken.