Düsseldorf. Das NRW-Innenministerium hat seine neue Personalplanung für die Polizeibehörden vorgestellt. Einigen sollen aber Kräfte abgezogen werden.

Zwei Drittel der Polizeibehörden in Nordrhein-Westfalen sollen zum 1. September mehr Vollzugsbeamte zugewiesen bekommen. Im Schnitt solle jede der 47 Kreisbehörden etwa zwölf Stellen mehr erhalten, kündigte das NRW-Innenministerium am Donnerstag in Düsseldorf an. Die endgültige Verteilung stehe nach den Abschlussprüfungen der Kommissaranwärter fest und sobald endgültig Klarheit über die genaue Zahl der neuen Ruheständler herrsche. Allerdings: In manchen Behörden soll beim Personal auch gekürzt werden.

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Die meisten zusätzlichen Stellen für Polizeivollzugsbeamte und Regierungsbeschäftigte sind den vorläufigen Planungen zufolge für Köln (plus 50), Münster (plus 48), Bielefeld (etwa 46), Düsseldorf (etwa 34) und Dortmund (plus 31) vorgesehen.

Stellenrückgang in vier Polizeibehörden

Für die Polizei in Essen sind plus 28 Stellen, in Gelsenkirchen plus 12 Stellen vorgesehen. Im Ennepe-Ruhr-Kreis, wo im Jahr 2019 enorme Personalprobleme beklagt worden waren, sind es plus 5, in Oberhausen knapp 4, in Bochum plus 2 Stellen. Der Kreis Recklinghausen soll knapp 17, der Kreis Soest 13, der Kreis Mettmann 12 Stellen dazubekommen, im Kreis Siegen-Wittgenstein sind knapp 7 Stellen mehr geplant, im Märkischen Kreis und im Kreis Wesel jeweils etwa 5 Stellen.

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„Lediglich vier Behörden müssen einen leichten Stellenrückgang in Kauf nehmen“, teilte das Ministerium mit. Das sind nach Angaben eines Sprechers Duisburg (minus 5), Steinfurt (etwa minus 4), Paderborn (minus 3) und Kleve mit einem rechnerischen Minus von 0,4 im Plan. Zum Vergleich: Für das Jahr 2019 hatte insgesamt 31 Polizeibehörden in NRW Stellen verloren.

Zahl der Polizeibeamten steigt bis 2024 auf 41.000 in NRW

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Die Gesamtzahl der Beamten steige bis 2024 voraussichtlich von derzeit rund 40.000 auf über 41.000. Kriterien für die Zuteilung des Personals auf die 47 regionalen Behörden seien neben Einwohnerzahl und konkreter Arbeitsbelastung vor Ort auch besondere Schwerpunkte in der Polizeiarbeit. Dazu zählten der Kampf gegen Gewalt an Kindern, Clankriminalität, Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus. Stellenreduzierungen könnten sich dementsprechend durch den Wegfall von Aufgaben oder den Rückgang der Kriminalität ergeben.

Seit seinem Amtsantritt vor drei Jahren sei die Zahl der Kommissaranwärter von jährlich 2000 auf aktuell 2500 pro Jahr erhöht worden, unterstrich Innenminister Herbert Reul (CDU). Gleichzeitig seien jedes Jahr zusätzlich 500 Regierungsbeschäftigte eingestellt worden. Sie sollen die Polizisten vor allem von Verwaltungsaufgaben entlasten. (dpa/Red.)

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