Essen. In den meisten Großstädten wird das Wohnen auch 2020 teurer. In einigen Kommunen entspannt sich der MIetmarkt aber - aus einem bestimmten Grund

Die Corona-Krise führt bislang kaum zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt. Im Gegenteil: In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres stiegen die Mieten in den meisten deutschen Großstädten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter an. Das ergab eine Auswertung des Immobilienportals Immowelt. In 61 von 80 untersuchten Städten wurde das Wohnen demnach teurer, in zehn Städten blieb das Mietniveau stabil. Auch in den großen Ruhrgebietsstädten stiegen die Mieten weiter an. Betrachtet wurden die Angebotsmieten für Wohnungen mit 40 bis 120 Quadratmetern.

Wachstum schwächt sich nur leicht ab

Das Wachstum der Mieten habe sich in vielen deutschen Großstädten zwar schon im vergangenen Jahr abgeschwächt, von einer Trendwende könne aber keine Rede sein, sagte Immowelt-Chef Cai-Nicolas Ziegler. Lediglich in kleineren Universitätsstädten wie Münster oder Heidelberg entspanne sich der Mietmarkt etwas. Offenbar wirke sich dort schon jetzt aus, dass neue Studenten wegen der Pandemie eher zu Hause blieben, so Ziegler.

Mieten im Ruhrgebiet moderat

Im deutschlandweiten Vergleich sind die Mieten in den Großstädten Nordrhein-Westfalens laut Immowelt moderat. Vor allem im Ruhrgebiet finden Wohnungssuchende weiterhin Angebote zu Preisen von weniger als 8 Euro pro Quadratmeter. In Essen stiegen die Durchschnittsmieten von 7 Euro auf 7,20 Euro, in Bochum von 6,90 auf 7,40 Euro, in Duisburg von 6 auf 6,30 Euro. Die Ruhrgebietsgroßstadt mit den günstigsten Mieten ist laut der Erhebung Hagen (5,50 Euro).

München ist weiter am teuersten

Bundesweit liegen die Großstadtmieten teils deutlich höher als im Revier. Die teuersten NRW-Großstädte sind demnach Köln (11,10 Euro) und Düsseldorf (10,90). In Frankfurt kostet eine Wohnung durchschnittlich 14,50 Euro pro Quadratmeter. In Berlin sind es trotz dort geltendem Mietpreisdeckel 12,20 Euro. Selbst im schon teuren München stiegen die Mieten weiter: von 18,40 auf 18,80 Euro.