Düsseldorf. Vor einem Jahr waren “Chaos-Hochzeiten“ in aller Munde. Inzwischen hat die Polizei kaum noch Probleme mit diesem Phänomen.

Vor einem Jahr war in NRW viel von so genannten Chaos-Hochzeiten die Rede. Besonders die Blockade der A3 durch Fahrer von Luxusschlitten für das Aufnehmen von Hochzeitsfotos ist vielen noch in Erinnerung.

Was ist aus den „Chaos-Hochzeiten“ und Autokorsos geworden? Diese Redaktion hat beim Innenministerium nachgefragt und erfahren, dass die Behörden ganze vier „Einsatzanlässe Hochzeiten“ zwischen dem 16. März, also dem Beginn der harten Coronamaßnahmen, und dem 5. Juli zählten.

519 entsprechende Polizeieinsätze seit April 2019

Seit dem Beginn der statistischen Erfassung solcher Feiern am 1. April 2019 hatte die NRW-Polizei insgesamt 519-mal damit zu tun. Darunter fielen 232 Autokorsos, 144 Verkehrsbehinderungen und 119 „Schussabgaben“, so die Regierung.

Auf dem Land waren diese Polizeieinsätze selten, in Städten häufiger. Im Ranking der Einsätze führt Duisburg (68) vor Köln (55), Essen (44), Recklinghausen (36) und Düsseldorf (31).

Vor der Coronapause gab es in diesem Jahr in NRW 56 Hochzeitsfeiern mit Polizeieinsätzen, danach, wie gesagt, vier. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte dazu: „Seit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen gab es auf den Straßen in NRW lediglich vier Autokorsos. Die Menschen haben sich also über die Lockerungen hinaus zum größten Teil verantwortungsbewusst gezeigt. Ich bin optimistisch, dass das auch so bleibt.“ Die Polizei habe die Lage dennoch weiter Blick und werde, wenn nötig, „konsequent gegen solche Verkehrsverstöße vorgehen.“